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Waldkraiburg Stadtinfo - März 2015

März 2015 Unsere Geschichte „Waldkraiburg kommt ins Rentenalter“ Zur Gründung der Gemeinde Waldkraiburg vor 65 Jahren Normalerweise können Arbeitnehmer gründen. Als wenige Monate später die biet gehörende ehem. Pulverwerk abzu- spätestens mit Erreichen ihres 65. Le- bayerische Staatsregierung offiziell das treten. Im Laufe des Jahres 1948 wollten bensjahres in Rente gehen. Unsere Ge- Werksareal zur Industrieansiedlung frei- aber alle vier Nachbargemeinden meinde bzw. Stadt (seit 1960) Waldkrai- gab, bekam Lode schnell engagierte (Aschau, Fraham, Heldenstein und Pür- burg wurde vor 65 Jahren gegründet Mitstreiter für seine Idee. Um gemein- ten) auf deren Gemarkungen 1938 das und ist nun so zusagen auch im Renten- sam den Problemen der Nachkriegszeit Pulverwerk entstand, ihre Waldflächen alter angekommen. Hier nun ein Rück- und vor allem den unberechenbaren einer neuen Gemeinde namens blick auf die Geburt Waldkraiburgs, wel- Direktiven der amerikanischen Militärre- „Waldkraiburg“ nicht mehr überlassen. che mit vielen Schwierigkeiten und gierung besser begegnen zu können, Der Gemeinderat von Aschau fasste Problemen verbunden war – also eine wurde im Januar 1947 die Industriege- sogar am 11. Februar 1949 den Be- „schwere Geburt“, denn allein die meinschaft gegründet, zu deren Vorsit- schluss Werk Kraiburg und Werk Schwangerschaft dauerte gut vier Jahre. zenden Fritz Schmidt sen. gewählt wur- Aschau zu einem „Groß-Aschau“ zu Die wichtigsten Stationen sollen nun in de. Emil Lode nahm auch zu seinem machen. Schließlich ordnete das bay. knappen Worten in Erinnerung gerufen Heimatfreund Hubert Rösler Kontakt Innenministerium eine Volksabstim- werden: auf, der nach Entlassung aus tschechi- mung für die Bewohner des künftigen Mai 1945: Der deutsche Staat war unter- scher Haft bei seiner Familie im Oden- Gemeindegebietes an. Am 26. März gegangen und alle Ordnung und Ver- wald landete. Rösler entschloss sich im 1950, wenige Tage vor der amtlichen waltung verloren, fast alle größeren Juni 1947 hier als Architekt eine neue Gemeindegründung, wurde diese Städte zerstört, Verkehr und Ernäh- Existenz aufzubauen und das Siedlungs- durchgeführt. Von den 1351 Stimmbe- rungslage katastrophal. In dieser Situati- projekt tatkräftig in Angriff zu nehmen. rechtigten beteiligten sich 85,2 %, von on strömten nun Millionen von Heimat- denen sich wiederum 74,1 % für eine vertriebenen aus den östlichen Sied- Gemeindegründung entschieden. Das lungsgebieten in die vier Besatzungszo- Votum war eindeutig. Am 6. April 1950 nen, auf die Deutschland aufgeteilt wur- wurde daraufhin die 13-seitige Ent- de. Im Frühjahr 1946 wurde das Holzba- schließungsurkunde im Innenministeri- rackenlager (heute Waldkraiburg-Süd) um unterschrieben, zwei Tage später im als Regierungsdurchgangslager be- Bay. Staatsanzeiger veröffentlicht und schlagnahmt und notdürftig repariert. auf den 1. April rückdatiert. Die Wahl Am 23. April 1946 kam ein erster Trans- des ersten Bürgermeisters (Hubert Rös- port mit vertriebenen Sudetendeutschen ler) und des Gemeinderates fand am 21. aus dem Egerland im Holzlager an. Ihm Mai statt. Und am 23. Mai gab es dann folgten in den nächsten Monaten noch auch endlich eine offizielle Gemeinde- weitere, sodass das Flüchtlingslager in gründungsfeier. Der zehnköpfige Ge- drangvoller Enge zeitweise bis zu 1700 meinderat traf sich am 5. Juni 1950 erst- Personen umfasste. Bereits am 26. März mals zu einer Sitzung. Das Kind 1946 besuchte erstmals der aus Nord- „Waldkraiburg“ böhmen stammende Speditionskauf- Zwei Ziele wollte die Industriegemein- war nun endlich mann Emil Lode das verlassene und schaft erreichen: 1. die Gründung einer geboren und ungenutzte Gelände der früheren Pul- Gemeinde auf dem ehem. Werksgelände konnte „Wachsen verfabrik „Werk Kraiburg“. Spontan hat- und 2. die Lösung des Grundbesitz- und Gedeihen“. te er den kühnen Plan in dieser trostlo- Problems. Zunächst, im November 1946, Die schwierige sen Trümmer- und Betonwüste eine beschloss der Aschauer Gemeinderat Besitzfrage wur- Stadt für rund 20.000 Menschen zu das immer noch zu ihrem Gemeindege- de 1953 gelöst. Stadt WaldkraiburgStadtbau Stadtwerke Stadtmarketing Haus der Kultur Rathaus Waldkraiburg GmbH Waldkraiburg GmbH Waldkraiburg GmbH Braunauer Straße 10 Stadtplatz 26 Meisenweg 1 Meisenweg 1 Stadtplatz 26 84478 Waldkraiburg 84478 Waldkraiburg 84478 Waldkraiburg 84478 Waldkraiburg 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/959 0 Telefon: 08638/9686 0 Telefon: 08638/948 400 Telefon: 08638/959 4580 Telefon: 08638/959 313 www.waldkraiburg.de www.stadtbau- www.stadtwerke- www.stadtmarketing- www.kultur- waldkraiburg.de waldkraiburg.de waldkraiburg.de waldkraiburg.de 19


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