Page 20

Stadtinfo_Juli_2016

Juli 2016 Jubiläum Leonhard Schleich seit 20 Jahren Leiter im Haus Sudetenland Gästen soll ein außergewöhnlicher Aufenthalt geboten werden, an den man sich gerne erinnert Am 1. Juli konnte Leonhard Schleich ein besonderes Jubiläum feiern. Bereits seit 20 Jahren leitet er das Haus Sudetenland 20 in Waldkraiburg. In der Stadtinfo steht er nun Rede und Antwort. Stadtinfo: Wie hat vor 20 Jahren alles angefangen? Wie wurden Sie Leiter des Hauses Sudetenland? Schleich: 1987 kam ich als Marktleiter der Firma Krone nach Waldkraiburg; diese Firma stellte mir über den Einsatz drei Alternativen zur Auswahl: Waldkraiburg, Passau oder Trostberg. Da ich bereits 1967 erstmalig nach Waldkraiburg ins Haus Sudetenland kam, von 1985 bis 1989 am alten Zeltplatz an der Kopernikusstraße bei den Sommerlagern der DJO mitwirkte und viele Bekannte aus der Jugendarbeit in Waldkraiburg wohnten, fiel mir die Wahl über den zukünftigen Einsatzort nicht schwer. 1995 kam der damalige Leiter Horst Rössler auf mich zu und erkundigte sich, ob meine Frau und ich nicht Interesse an der Leitung der Jugendbildungsstätte Haus Sudetenland hätten. Nach einer Überlegungszeit und Gesprächen mit der Vorstandschaft, trafen wir die Entscheidung pro Haus Sudetenland. Stadtinfo: Wie haben Sie die letzten Jahre erlebt? Was bedeutet das Haus Sudetenland für Sie? Schleich: Das Haus Sudetenland ist ein Stück Heimat für mich, eine Verbindung an die Heimat meiner Vorfahren, aber auch die Erfüllung eines langgehegten Traumes. Es war aber nicht nur mein Traum sondern auch der meiner Frau Gabriele, die ebenfalls in der Jugendarbeit der DJO aufwuchs. Sinnigerweise lernten wir uns auch im Haus Sudetenland kennen was auch zu einer Heirat führte. Aus hausinternen Gründen konnte dann aber meine Frau im Hause nicht mitarbeiten. Als ich im April 1996 auf 450 Euro-Basis mitarbeitete und ab Juli 1996 die Leitung (zusammen mit Frau Rössler) übernahm fanden in dieser Einrichtung die Integrationskurse für die Spätaussiedler statt. Parallel dazu kamen immer wieder Schulklassen zu einem Aufenthalt ins Haus Sudetenland. Da die Teilnehmer der Integrationskurse immer weniger wurden, mussten neue Belegungen akquiriert werden. So entschied man sich für die Aufnahme im Bayerischen Schullandheimwerk und seit 2005 sind wir als eines der bayerischen Schullandheime aktiv. Neue Programme für die Schulklassen mussten erstellt werden. Zusammen mit dem Bayerischen Schullandheimwerk e.V. wurden Angebote zur Berufsorientierung, Demokratie-Erz iehung (MEHRWERT-DEMOKRATIE) und MINTensiv Projektwochen entwickelt und installiert. Abgerundet wurde dies mit Angeboten zur Zeitgeschichte und Team-Bildungs-programmen. Nach einem Umbau des Foyers im Jahre 1997 mussten ab 2004 weitere Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen werden, um den Gütekriterien des Bay. Schullandheimwerkes gerecht zu werden. Im Jahre 2008 wurden wir erstmalig vom Bundesforum für Kinder und Jugendreisen mit *** (drei) Sternen ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wird alle drei Jahre von einem externen Auditor geprüft und je nach Erfüllung der Kriterien erneut vergeben. Das Jahr 2009 brachte für die Einrichtung erneut eine Auszeichnung; das Bayerische Schullandheim bestätigte die Qualität des Schullandheimes Haus Sudetenland und verlieh diesem die Bezeichnung „Schullandheim mit Auszeichnung“. Stadtinfo: Gibt es besondere Momente, an die Sie sich gerne erinnern? Schleich: Bei meinem Rückblick auf die vergangenen Jahre gibt es viele Höhepunkte die gerne in Erinnerung bleiben, dazu gehören in jedem Fall die Begegnungen mit Jugendlichen aus der ganzen Wel t, anlässl ich der „Europäischen Jugend-Kultur-Tage“ und den „Internationalen Jugendwettkämpfen im Wasserspringen“. Viele der heutigen Olympiasieger, Weltmeister und Europameister im Wasserspringen traten auch in Waldkraiburg an den Start, so z.B. Sascha Klein, Patrick Hausding und viele anderen. Aber auch die „Deutschtschechische Kinderfreizeit“ der Böhmerwaldjugend München oder die Erholungsfreizeiten mit Kindern aus Tschechien, Reichenberg, möchte ich nicht vermissen. Daraus sind viele Verbindungen entstanden, die noch heute bestehen. Stadtinfo: Wie hat sich das Haus im Laufe der Jahre gewandelt und was ist gleich geblieben? Schleich: Die Einrichtung wurde 1959 als Jugendbildungs- und begegnungsstätte der Heimatvertriebenen, im Besondern der Jugendlichen, eröffnet. 1978 wurden die ersten Integrationsmaßnahmen für Aussiedler und Spätaussiedler ins Leben gerufen und ab 2005 wurde diese Einrichtung als Schullandheim betrieben. So wie sich die Gäste gewandelt haben, so hat sich das Haus Sudetenland gewandelt, immer auf dem Weg den Gästen einen außergewöhnlichen Aufenthalt zu bieten, an welchen man sich gerne auch nach Jahren erinnert. Heute kommen Lehrkräfte mit ihren Klassen zu uns, die in ihren Jugendjahren an verschiedenen Aktionen, wie z.B. das Sommerlager der DJO, als Teilnehmer anwesend waren. Stadtinfo: Was wünschen Sie sich für die nächsten Jahre? Schleich: Ja was wünsch ich mir. Für das Haus wünsche ich mir weiterhin viel Erfolg, viele Besucher damit diese Einrichtung weiterhin existieren kann und den Namen Waldkraiburgs über die Grenzen Bayerns und Deutschlands hinaus weiterträgt. Dass uns die Stammgäste die über Jahrzehnte zu uns kommen weiterhin treu bleiben; so können wir in diesem Jahr z.B. eine Gruppe zum 40-jährigen Jubiläum begrüßen. Persönlich freue ich mich auf kommendes Jahr, denn hier können wir den Einmillionsten Besucher seit Eröffnung begrüßen. Persönlich möchte ich noch einen Dank aussprechen. Mein Dank gilt der Stadtbau GmbH, dem Besitzer des Objektes, der für unsere Anliegen stets ein offenes Ohr hat, der Stadt Waldkraiburg für deren Unterstützung und vor allem den bisherigen und aktuellen Vorständen für die Mitwirkung zur Weiterentwicklung der Einrichtung.


Stadtinfo_Juli_2016
To see the actual publication please follow the link above