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stadtinfo-mai-2016

Mai 2016 7 Schülerfragen an den Bürgermeister Fragen rund um das Thema Asyl Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse der Mittelschule an der Dieselstraße In der letzten Ausgabe der Stadtinfo fiel der Startschuss für die neue Rubrik „Schülerfragen an den Bürgermeister“. Das Gymnasium Waldkraiburg machte den Anfang und hat viele interessante Fragen formuliert, die in der April Ausgabe von Bürgermeister Robert Pötzsch beantwortet wurden. Die Freude bei den Schülerinnen und Schülern, dass sich das Stadtoberhaupt Zeit für ihre Fragen nahm, war groß (Bericht auf Seite 17). In der aktuellen Stadtinfo waren die Kinder der fünften und sechsten Klasse der Mittelschule an der Dieselstraße an der Reihe. Sie konnten alles rund um das Thema Asyl fragen und taten dies sehr fleißig. Auch in dieser Ausgabe hat Bürgermeister Pötzsch die Vielzahl an Fragen, wie zum Beispiel ob noch weitere Flüchtlinge nach Waldkraiburg kommen und warum diese Markenklamotten tragen, in einem kurzen Beitrag beantwortet: Eine der größten Aufgaben der wir uns stellen müssen, nicht nur hier bei uns in Waldkraiburg, sondern in ganz Deutschland und Europa, ist die große Zahl der Flüchtlinge aus den Krisengebieten wie Syrien, Afghanistan oder Teilen von Afrika. Es handelt sich dabei um Menschen, die vor allem wegen Missbrauch, Krieg und Vertreibung Angst um ihr Leben haben oder keine Perspektive für ihre Zukunft sehen. Sie haben eine letzte Hoffnung, geben alles auf und verkaufen ihr Hab und Gut, um den gefährlichen Weg in eine ungewisse Zukunft zu gehen. Diejenigen, die auf ihrer Flucht bis zu uns nach Deutschland gekommen sind, werden nach einem bestimmten Schlüssel auf alle Bundesländer, Landkreise und letztendlich auf die Städte und Gemeinden verteilt. Die schwierige Aufgabe dabei ist, dies gerecht auf alle zu verteilen. Dabei kommt es vor allem auf die Solidarität und Zusammenarbeit aller an! Aktuell leben bei uns in Waldkraiburg ca. 250 Asylbewerber. Bei dieser Zahl sind die Flüchtlinge in der Dependance Peters nicht berücksichtigt. Diese bewegt sich in der Regel zwischen 300 und max. 450. Ob und wie sich die Zahlen in der Zukunft weiter nach oben entwickeln, kann man nicht vorhersagen. In den ersten Monaten des Jahres 2016 sind die Zahlen insgesamt rückläufig, weil die sogenannte Balkanroute geschlossen ist, Grenzkontrollen wieder eingeführt worden sind und der Meerweg über Italien über die Wintermonate zu gefährlich ist. Dies wird sich aber in den kommenden Wochen und Monaten sicher wieder ändern. Das bedeutet, wir müssen uns auf einen weiteren Anstieg der Zahlen einstellen. Das wichtigste für mich ist, dass wir diesen Menschen nicht mit Vorurteilen begegnen und denen, die tatsächlich Asyl benötigen, dies auch gewähren. Ein schlimmes Vorurteil ist immer wieder die Sache mit teurer Kleidung, Handys oder der finanziellen Unterstützung. Wer die Bilder der Flüchtlingsströme schon einmal gesehen hat, wird sehr schnell feststellen, dass sich die Menschen nur mit dem Nötigsten auf die Reise gemacht haben. Auch hier in Waldkraiburg habe ich immer wieder erlebt, dass die Menschen nur mit einer Plastiktüte, in der ihr gesamter Besitz steckt, aus dem Bus steigen und keinerlei Forderungen stellen, einfach nur froh sind in Sicherheit zu sein. Die Kleidung die sie dann bekommen, stammt von Spenden aus der Bevölkerung. Die finanzielle Unterstützung ist nach dem Asylbewerberleistungsgesetz geregelt. Die schwierigste Aufgabe, die wir nur gemeinsam mit sehr viel ehrenamtlichem Engagement erreichen können, ist die Integration der Flüchtlinge, die eine Chance haben dauerhaft als Asylbewerber anerkannt zu werden. Hierbei leistet Waldkraiburg seit Jahren eine vorbildliche Arbeit, worüber ich sehr dankbar bin! Information Rücksicht auf Anwohner und Natur nehmen Verstärkte Kontrollen der für den privaten PKW-Verkehr gesperrten Zufahrtswege am Innufer bei Hausing Der Inn ist mit seinen malerischen Ufern ein beliebtes Ausflugsziel. Das hat aber auch seine Schattenseiten, da nicht jeder Besucher Rücksicht auf die Anwohner und die Natur nimmt. So wird auch das Innufer bei Hausing in den Sommermonaten oft zur Partymeile. Da die Feiern immer wieder ausarten, führt das zu erheblichen Ruhestörungen. Vor allem bei der An- und Abfahrt und bei der Feier selbst wird keine Rücksicht auf die nächtliche Ruhe der Anwohner genommen. Das Gelände wird über gesperrte Feldwege erreicht, private Flächen und landwirtschaftlich genutzte Wiesen werden meist ohne Rücksprache mit den Eigentümern als Parkplätze verwendet. Außerdem lässt ein Großteil der Besucher des Innufers den kompletten Müll zurück. Dies stellt ein großes Problem dar, da es sich dabei auch um einen nicht zu unterschätzenden Eingriff in die Natur handelt. Beim Innufer bei Hausing handelt es sich nämlich um ein so genanntes FFH Gebiet, ein Gebiet, das für das Schutzgebietssystem „Natura 2000“ ausgewählt wurde. „Natura 2000“ steht für ein europäisches Netz aus zusammenhängenden Schutzgebieten, welches zum Schutz der einheimischen Natur in Europa aufgebaut werden soll. Damit dieser idyllische Ort auch weiterhin einen Besuch lohnt und natürlich um die Anwohner und die Natur dort zu entlasten, ergeht der dringende Appell an alle Besucher, sich dort in einem geordneten Rahmen zu erholen und zu feiern. Bitte nehmen Sie Ihren Müll wieder mit nach Hause und nehmen Sie Rücksicht auf die Anwohner. Künftig werden am Innufer bei Hausing auch die von der Stadt für den privaten PKW-Verkehr gesperrten Zufahrtswege verstärkt kontrolliert.


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