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Stadtinfo_Dezember_2018

23 Unsere Geschichte Vor 50 Jahren: Ein Industriegebiet für Waldkraiburg Waldkraiburg wächst und benötigt neue Flächen Als die Gemeinde Waldkrai-burg auf dem Areal des früheren Pulverwerks der Deutschen Sprengchemie am 1. April 1950 gegründet wurde, sah es so aus, als würden die großen vorhan-denen und noch unbebauten Flächen über viele Jahre für die bauliche Entwicklung der jungen Kommune ausrei-chen. Aber mit dem rasanten Wachstum Waldkraiburgs seit Mitte der 1950er Jahren, bemerkte man, dass das „Korsett“, in welches Waldk-raiburg hineingeboren wurde, bald zu eng werden und dem gesunden Wachstum scha-den könnte. Erweiterungs-möglichkeiten nach Westen, Süden und Norden waren durch die Nachbargemein-den Ampfing, Aschau, Fra-ham, Heldenstein und Pürten nicht möglich. Die einzige Alternative bot eine Vergrö-ßerung des Stadtgebietes in Richtung Osten. Das wiede-rum bedeutete, dass Waldk-raiburg Teile des gemeinde-freien Staatswaldes „Mühldorfer Hart“ eingemein-den müsste. Auch hier gab es zunächst schier unüber-windbare Probleme. Der Stadtrat beschloss am 12. September 1967 bei der Re-gierung von Oberbayern die Eingemeindung zu beantra-gen. Vor allem die Landes-forstbehörde wehrte sich gegen eine Eingemeindung. Aber der seit 1966 amtieren-de Erste Bürgermeister Dr. Josef Kriegisch konnte seine guten Kontakte als ehemali-ger Landtagabgeordneter zum Bayerischen Innenmi-nisterium nutzen, und so stimmte die Regierung von Oberbayern am 29. Juli 1968 zu und verfügte, dass ab 1. Januar 1969 - vor nun 50 Jahren - die Eingemeindung rechtskräftig sein würde. An diesem Tag wurden aus dem Staatswalddistrikt „Pürtener Hart“ insgesamt 67 ha Wald zu Waldkraiburg eingemein-det. In den folgenden Jahren be-gann die Erschließung des großen Areals mit Straßen, Wasser-, Kanal-, Strom-, Telefon- und Gasleitungen. Dazu wurden die Daimler-straße im Norden und die Teplitzer Straße im Süden als Ausfallstraßen ins Indust-riegebiet verlängert und durch Ausfahrten mit der Staatsstraße 2091 verbun-den. 1976 beschloss der Stadtrat die neu entstande-nen Straßen nach den baye-rischen Schwesterstädten zu benennen: Geretsried, Neutraubling und Traunreut sowie Zirndorf. Die mittelfrän-kische Stadt Zirndorf (südwestlich von Nürnberg) deshalb, weil sich dort seit 1955 das Bundessammella-ger für Aussiedler befand, in dem viele Waldkraiburger Bürger ihre ersten Wochen in Westdeutschland erlebten, ehe sie hierher ziehen konn-ten. Ab den 1970er Jahren konn-ten sich viele Betriebe im neuen Areal ansiedeln (z.B. Schlachthof, MD, BayWa, ESB) und bereits bestehen-de Firmen aus der Stadtmitte umgesiedelt werden (z.B. EMG, Gummiwerk, Halden-wanger, Miraphone und Netzsch). Auch der städti-sche Bauhof wurde dort 1977 errichtet. Die Stadt war stets bemüht, mit den neuen Flächen sehr sparsam zu hauszuhalten. Dennoch war eine erneute Eingemeindung von Staats-waldflächen, Luftaufnahme des Industriegebiets von 1988 20 Jahre spä-ter, notwendig, um für die Zukunft der Stadt Perspekti-ven zu eröffnen. Der Rest des ehemaligen Staatswald-distrikts „Pürtener Hart“ mit 66,8 ha kam somit am 1. Juli 1989 zu Waldkraiburg. Diese Fläche ist (30 Jahre später) bisher etwa zu einem Drittel bebaut. Impressum Herausgeber: Stadt Waldkraiburg Stadtplatz 26, 84478 Waldkraiburg Tel.: 08638/959-0 Fax: 08638/959 200 Email: stadt@waldkraiburg.de Gestaltung und Redaktion: Robert Pötzsch (V.i.S.d.P.) Weitere Autoren dieser Ausgabe: Stephanie Till, Johanna Spirkl, Claudia Gelaschwili, Bianca Mertin, Sonja Wirnsberger, Michaela Olbricht, Konrad Kern, Elke Keiper, Andrea Schlegel, Gerd Ruchlinski, Erika Fischer, Thomas Rahnert, Alexander Rahm, Jan Günther, Martina Zacherl, Thomas Irgmeier, Gert Hilger, Cristina Martin, Marcus Heuss, Ida Lösch, Klaus Ertelt, Heinz Fray, Bernhard Vietze, Uwe Reuter, Sonja Hofmann, Annette Holzer, Alexander Ruß, Inge Schnabl, Claudia Golder, Alexandra Wagner, Lydia Part-sch, Regina Zinn, Astrid Legler, Krzysztof Skrzydel, Simon Stri-tar Auflage: 13.000 Erscheinungsweise: monatlich Nächste Ausgabe: Samstag, 2. Februar Redaktionsschluss: Montag, 14. Januar (stadtinfo@waldkraiburg.de) Druck: Geiselberger Medien-Gesellschaft mbH, Martin- Moser-Str. 23, 84503 Altötting


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