Page 22

WKB-Stadtinfo-April-2019

Die Bunte Seite Blumenwiesen im Garten Was ist für den Erfolg zu beachten? Blumenwiesenmischung „blühendes Inntal“ Interview Das Projekt „BESTeam“ Aenne Kerber beantwortet sechs Fragen zu diesem neuen Projekt Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dieses Projekt ins Leben zu rufen? Das Projekt wurde initiiert aufgrund der Tatsache, dass es viele junge Menschen mit Fluchterfahrung gibt, die eine Berufsausbildung machen oder anstreben. Hier ist sehr deutlich erkennbar, dass die jungen Auszubildenden aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse große Probleme in der Berufsschule haben. Welche Aufgaben hat ein Berufssprachpate? Ein Berufssprachpate übernimmt für sechs Monate eine Patenschaft, diese kann auch verlängert werden. Sie treffen sich möglichst regelmäßig miteinander und halten stetigen Kontakt. Sie bearbeiten mit ihrem Auszubildenden u. a. das von uns zur Verfügung gestellte Deutsch-Unterrichtsmaterial. Sie vermitteln berufsbezogene Fachbegriffe und Umgangsformen. Sie helfen ggf. bei der Suche nach geeigneten Praktikumsmöglichkeiten oder Betriebsbesichtigungen. Welche Voraussetzungen muss man dafür mitbringen? Die Berufssprachpaten sollten Deutschkenntnisse und nach Möglichkeit Erfahrung in einem Berufsfeld mitbringen. Viele von ihnen haben oder hatten während ihrer beruflichen Laufbahn mit Auszubildenden zu tun. Sie wollen ihr berufliches Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Kontakte zu Betrieben den jungen Personen nutzbringend zur Verfügung stellen und an sie weitergeben. Wie läuft das Projekt an? Für das Gelingen des Projektes ist es notwendig, dass es genügend Menschen gibt, die sich ehrenamtlich um die Auszubildenden kümmern. Zurzeit ist es so, dass es mehr Auszubildende, die Unterstützung benötigen, als es Berufssprachpaten gibt. Was ist Ziel des Projektes? Vorrangiges Ziel ist, dass die Auszubildenden ihre Ausbildung erfolgreich beenden und somit einen weiteren Schritt der Integration erfolgreich bewältigen. An wen kann man sich wenden, wenn man selbst Berufssprachpate werden möchte? Wer Interesse hat, selbst Berufssprachpate zu werden, kann sich hier melden: Aenne Kerber Kreisjugendring Mühldorf am Inn Braunauer Str. 4 84478 Waldkraiburg Tel.: 08638 88428-0 Mobil: 0178 6565437 Email: kerber@kjr-muehldorf.de www.kjr-muehldorf.de Wie lege ich eine Blumenwiese an? Diese Frage ist nach dem Volksbegehren Artenschutz sehr aktuell, da sich viele Gartenbesitzer nun verstärkt mit dem Schutz von Wildbiene & Co. beschäftigen. Wer einfach den Rasen wachsen lässt und nur noch ein- oder zweimal jährlich mäht, schafft zwar durchaus einen Lebensraum für Insekten, doch wird sich sehr wahrscheinlich nicht die erhoffte bunte Wiese einstellen. Artenreiche Blumenwiesen gedeihen auf mageren, besonnten Standorten am besten. Viele Gartenböden sind zu nährstoffreich, sodass die oberste Bodenschicht ausgetauscht werden muss, wenn Wiesensalbei, Kartäusernelke und Knöllchensteinbrech nicht von wüchsigen Gräsern verdrängt werden sollen. Bei Wiesen am Rand von Hecken, machen sich zudem oft die Schnecken über die erwünschten Wiesenblumen und Kräuter her, sodass nicht alle Arten der ausgebrachten Saatgutmischung überleben. Apropos Saatgutmischung: Oft sind darin einjährige Kultursorten oder nichteinheimische Arten vorhanden. Wenn man ein vielfältiges Insektenleben fördern will, sollte man solche Mischungen vermeiden, selbst wenn sie als „bienenfreundlich“ gekennzeichnet sind. Es ist zu empfehlen, eine regionale Saatmischung aus heimischen Arten (überwiegend Kräuter) zu verwenden, die auf den Standort abgestimmt ist. Eine gründliche Information ist also ratsam, z.B. auf der Seite http://www.naturtipps.com/blumenwiese.html. Eine Blumenwiesenanlage will also gut geplant sein! Für unsere Insekten bringt es aber schon viel, Gänseblümchen, Günsel, Habichtskraut, Löwenzahn und Brunnelle im Rasen zu dulden, ihn nicht zu düngen und so selten wie möglich und nie die ganze Fläche an einem Tag zu mähen. Allein dadurch schafft man bereits ein gutes Blütenangebot. Zusätzlich kann man in so einen „wilden Rasen“ viele Zwiebelpflanzen wie etwa Krokusse, Traubenhyazinthen, Frühlingsknotenblumen und Blaustern setzen. Sie liefern ein erstes wichtiges Nektar- und Pollenangebot im zeitigen Frühjahr und sind dazu noch eine Augenweide. Mähroboter sind übrigens schlecht für die Artenvielfalt und sogar gefährlich für Kleintiere. In naturnahen Gärten sollte man auf ihren Einsatz verzichten. 22 DIE BUNTE SEITE


WKB-Stadtinfo-April-2019
To see the actual publication please follow the link above