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22 DIE BUNTE SEITE Die Bunte Seite Jede Menge Kröten Interview Viel geboten im Haus des Buches Sonja Wirnsberger erzählt von ihrer Arbeit Viele denken immer, dass es in einer Bücherei nur Bücher gibt. Stimmt das? Manche Menschen halten sich auch einfach gerne zwischen den Büchern auf, so ein gut gefülltes Bücherregal verströmt das Versprechen auf Wissen und hilft bei der Konzentration. Die Menschen lesen, lernen, ruhen sich aus. Manche spielen, manche diskutieren, besuchen unsere Veranstaltungen. Eine öffentliche Bücherei gehört der Bevölkerung, auch ohne Leserausweis. Wer die Bücher, DVDs, Zeitschriften, Computerspiele, CDs oder Tonies mit nach Hause nehmen möchte, braucht natürlich einen. Wie wichtig ist es Kinder an das Lesen und Bücher heranzuführen? Viele Kinder wachsen mit dem Bibliotheksbesuch auf, werden als Babys und Kleinkinder schon zum Bücherausleihen mitgenommen, bekommen vorgelesen. Für sie sind Bücher mit positiven Emotionen besetzt. Erreichen möchten wir aber auch die Kinder, die in leseungewohnten Familien aufwachsen. Das Konzept, das hier in Waldkraiburg entwickelt wurde, um auch diese Kinder mit Büchern und dem Lesen vertraut zu machen, ist etwas Besonderes. Jedes Kind besucht das Haus des Buches mindestens fünfmal, bevor es die Schule verlässt. Hierbei kommen die Kinder durch Vorlesen, Suchspiele und Recherche in Kontakt mit den spannenden und lustigen Seiten des Lesens. Das ermutigt sie, den anstrengenden Prozess des Lesenlernens durchzustehen. Auf welche Highlights können sich die Kinder dieses Jahr freuen? Das Osterferienangebot mit dem „Tag in Hogwarts“ und den „Alten Kinderspielen“ wurde so gut nachgefragt, dass wir es in den Pfingstferien nochmals anbieten werden. Unser „Vorlesen für Jungs“, bei dem ehrenamtliche Vorleser beweisen, dass Lesen auch was für Männer ist und so dem gefürchteten Leseknick ab 11 Jahren bei den Jungs entgegenwirken, nimmt Fahrt auf. In den Sommerferien gibt es im Zuge der Mittelalterveranstaltung des Haus der Jugend eine mittelalterliche Schreibwerkstatt, die Kleinen können bei uns Lieder, Reime und Fingerspiele erleben, Marion Kuska bastelt wieder wunderschönen Schmuck und die Vorschulkinder tauchen ab in die Welt der „Leicht Unsichtbaren“. Was bieten Sie für Erwachsene an? Meine Kollegin Elke Klamm leitet einmal im Monat den Bücherplausch, eine zwanglose Gesprächsrunde über ein Buch, welches sie vorstellt. Und die ehemalige Bibliotheksleiterin Margarete Marklstorfer bietet den Literaturkreis an. Im Lesecafé kann man bei verschiedenen Kaffeesorten aktuelle Zeitschriften und Zeitungen lesen. Mehrmals im Jahr organisiert Bibliotheksleiterin Bianca Mertin Lesungen mit Musikbegleitung. Ab 11. Juni wird einmal im Monat ein Spieleabend für Erwachsene stattfinden. Haben sie einen aktuellen Buchtipp? Ich mag Romane, die Denkanstöße geben. „Wahrscheinlich ist es Liebe“ von Paul Reizin handelt von der Journalistin Jen, deren momentaner Job es ist, sich mit einer Künstlichen Intelligenz zu unterhalten. Die KI „Aiden“ soll von ihr lernen, Emotionen bei Menschen zu erkennen und im Gespräch darauf zu reagieren. Er lernt schnell und kennt bald jede Einzelheit im Leben von Jen, denn er ist ins freie Internet ausgebüxt und kann über Smartphone und Computer überall dabei sein. Als Jen depressiv wird, weil ihr Freund sie verlassen hat, beschließt Aiden, den perfekten Mann für sie zu suchen… Waldkraiburgs Parkanlagen gefallen nicht nur den Einwohnern. Bis über 800 Erdkröten werden jedes Jahr im Stadtparkteich und im Teich des Siemensparks gezählt. Daneben kommen auch Berg- und Teichmolch in den Parkgewässern vor. Nur der Grasfrosch ist inzwischen ausgestorben, vermutlich weil seine Kaulquappen von Goldfischen liebend gerne gefressen werden, im Gegensatz zu schlecht schmeckenden Krötenkaulquappen. Auf das Füttern der Fische in den Parkteichen sollte verzichtet werden. Es verschlechtert die Wasserqualität erheblich und fördert eine zu starke Vermehrung der Fische. Dass so bedeutende Amphibienbestände in Waldkraiburgs Parkanlagen leben, spricht für eine erhebliche Naturnähe. Auch viele Libellenarten kann man im Sommer im Umfeld der Gewässer beobachten und nachts gehen hier Zwergfledermäuse auf Jagd. Wer im Garten die Natur mit einem Teich fördern möchte, sollte keine Fische einzusetzen oder einen separaten Teich für Fische anlegen. Denn Fische vertilgen die Larven der meisten Amphibienarten und auch der Libellen. Nur wenn üppig wachsende Unterwasserpflanzen Deckung bieten, kann der Nachwuchs von Grasfrosch & Co hin und wieder trotz Fischen überleben. Amphibien brauchen auch Landlebensräume und Winterquartiere. Daher sollten im Umfeld eines Teiches Stein-, Ast-, und Holzhaufen angelegt, der Unterwuchs von Hecken geduldet und dichte Staudenbestände gefördert werden. Übrigens: Kellerfensterschächte und Treppenabgänge stellen Fallen für viele Amphibien und andere Tiere dar. Man sollte sie regelmäßig nachts mit einer Taschenlampe absuchen (tags verbergen sich viele Tiere). Ein Stab als Kletterhilfe wird nicht von allen Arten genutzt. Sinnvoll kann eine Abdeckung mit einen Gitter sein, doch sollte die Maschenweite maximal 5mm betragen, da sonst junge Lurche nicht abgehalten werden. Bergmolch


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