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Stadtinfo-November-2015

November 2015 Tag der Heimat „Vertreibungen sind immer ungerecht – gestern wie heute“ Lebensmut, Kraft, Hoffnung und Zuversicht ließen Flüchtlinge ihr Schicksal meistern Am 11. Oktober hatte der Kreisverband des Bundes der Vertriebenen zum Tag der Heimat in das Haus der Kultur eingeladen. 22 Die Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Thema „Vertreibungen sind immer ungerecht – gestern wie heute“. Zu Beginn begrüßte der Kreisvorsitzende Georg Ledig alle Anwesenden, bevor ein Totengedenken für die Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung abgehalten wurde. Anschließend sprach der Zweite Bürgermeister Richard Fischer für die Stadt ein Grußwort und betonte, dass die Flüchtlinge und Vertriebenen alles verloren hätten, aber trotzdem nach ihrer Ankunft hier ihr Schicksal gemeistert hätten. Der Landtagsabgeordnete Günther Knoblauch erinnerte daran, dass heuer 25 Jahre Wiedervereinigung und 70 Jahre Kriegsende zusammenträfen. Vor allem der jungen Generation müsse das berichtet und nahe gebracht werden. Landrat Georg Huber hielt in diesem Jahr die Festrede. Er rief ins Gedächtnis, dass seinerzeit rund 14 Millionen Menschen vertrieben worden seien. Wer so ein einschneidendes Erlebnis nicht selbst habe, könne nicht nachvollziehen, was die Menschen alles mitgemacht hätten. Die Vertriebenen bewiesen Lebensmut, Kraft, Hoffnung und Zuversicht und hätten damit wesentlich zur Gründung der Bundesrepublik beigetragen. Waldkraiburg sei von Vertriebenen aufgebaut worden und habe sich zu einer lebendigen, fröhlichen und liebenswerten Stadt entwickelt. In der Stadt leben heute Nachkommen, Nicht-Vertriebene und Menschen unterschiedlichster Nationalitäten friedlich zusammen. Nach dem offiziellen Teil folgte ein unterhaltsames Kulturprogramm. Dabei trugen unter anderem jeweils Vertreter des Böhmerwaldbundes, der Sudetendeutschen Landsmannschaft, der Landsmannschaft Schlesien und der Egerländer Gmoi heitere aber auch ernste Gedichte in ihrer jeweiligen Heimatmundart oder auf Bairisch vor. Die Tanzgruppe der Banater Schwaben zeigte schwungvolle Volkstänze und der Chor der Siebenbürger Sachsen und die Singgruppe der Egerländer trugen Heimatlieder und Volkslieder vor. Außerdem unterhielt die Blasmusik des Musikvereins die Anwesenden. © Ertelt Ausstellung im Foyer des Rathauses „Gastgeschenke und Erinnerungsgaben“ Auch die 30 ausgewählten Objekte sind Zeugen der Waldkraiburger Stadtgeschichte In zwei Vitrinen im Erdgeschoss des Rathauses präsentiert das Stadtarchiv derzeit eine kleine Ausstellung zum Thema „Gastgeschenke und Erinnerungsgaben“. Neben Urkunden, Akten, Plänen, Fotos u.a., verwahrt das Stadtarchiv Waldkraiburg auch einen großen Bestand an Gastgeschenken und Erinnerungsgaben. Auch sie sind Zeugen der Stadtgeschichte. Aus den 30 ausgewählten Objekten sollen einige kurz genannt werden: Im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in München 1972, veranstaltete der Bay. Landesverband der Gartenbauvereine einen Blumenolympiade Wettbewerb. Der Waldkraiburger Gartenbauverein gewann als Siegerpreis eine Keramikplatte. An die internationalen Jugendkulturtage in Waldkraiburg erinnern mehrere Exponate, z.B. ein Fähnchen und eine Schärpe in den litauischen Nationalfarben, eine große Keramikvase von einer polnischen Folklore Gruppe oder ein Tischschmuck in Form einer irischen Harfe. Auch der symbolische Schlüssel der Stadt Sartrouville, ein australischer Bumerang von 1985, ein Wimpel vom slowakischen Jugendfestival von 1980 sowie das Waldkraiburger Straßenschild aus Berlin von 1973 lassen sich im reichen Fundus des Stadtarchivs finden. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen (Montag bis Mittwoch und Freitag, 8 bis 12 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr).


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