Page 22

Stadtinfo-April-2016

April 2016 Gymnasium Waldkraiburg Erasmus plus-Projekt – Bienvenue à Bordeaux Delegation des Gymnasiums reist zu einwöchigem Arbeitstreffen nach Bordeaux Sudetendeutsche Landsmannschaft Gedenkfeier zum Tag des Selbstbestimmungsrechts Eine Mahnung zu Frieden und Verständigung Anfang März gedachte die Sudetendeutsche 22 Landsmannschaft den Opfern, die im März 1919 bei einer friedlichen Demonstration für die Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Sudetendeutschen von tschechischen Militärs getötet wurden. Der Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Leonhard Schleich, betonte die Wichtigkeit, der jungen Generation die Hintergründe dieser Feier näher zu bringen. Bürgermeister Robert Pötzsch stellte fest, dass die Ereignisse des 4. März 1919 von ihrer Aktualität leider bis heute nichts eingebüßt hätten. Die Gedenkfeier zum Tag des Selbstbestimmungsrechts mahne alle Menschen aufs Neue zu Frieden und Verständigung. In Anbetracht des schwierigen Ringens um Frieden und Sicherheit für zahlreiche Krisenherde in der Welt sei der Gedenktag zugleich Mahnung, dass Gewalt und Unrecht Konflikte nicht lösen, sondern verschärfen. Es wisse jeder zu gut, dass Flucht und Vertreibung keine Themen seien, die sich allein in der Vergangenheit zugetragen hätten. Millionen Menschen seien auch in diesen Tagen auf der Flucht – unzählige Menschen werden aus der Heimat vertrieben oder mussten mit ihrem Leben bezahlen. Erinnern heiße nicht nur, Vergangenes zu bewahren und jeder Generation neu zu vermitteln, Erinnern frage auch nach den Erkenntnissen, die die Geschichte bereithalte und sei von daher auf die Gegenwart und die Zukunft ausgerichtet. Gerade aus diesem Grund seien Gedenkfeiern besonders wichtig. Jeder müsse sich der Geschichte stellen und die Werte, die damals mit Füßen getreten wurden, in der Gegenwart hochhalten. Im Beisein von zahlreichen Fahnenabordnungen legten Leonhard Schleich und Bürgermeister Robert Pötzsch einen Kranz am Mahnmal gegen die Vertreibung nieder. Im Rahmen des Erasmus plus – Projekts, das am Gymnasium zwei Jahre lang von 2014 bis 2016 läuft, konnten vier Schülerinnen der neunten Jahrgangsstufe, Prisca Gräf, Melisa Cuhadari, Sarah Müller und Xenia Imiolek zusammen mit ihren Lehrern Annette Holzer und Maximilian Pöschl nach Frankreich zu einem einwöchigen Arbeitstreffen in die Stadt Bordeaux reisen. Das Erasmus plus - Projekt mit dem Thema „Sonne und Sonnenenergie“ ist ein von der EU finanziell unterstütztes Projekt, bei dem in diesem Fall sechs Schulen für zwei Jahre an einem selbst gewählten Thema zusammen arbeiten. Die Partnerschulen des Gymnasiums befinden sich in Finnland, Luxembourg, Italien, in der Türkei und in Frankreich. In Bordeaux wurden die Schülerinnen von ihren französischen Gastfamilien herzlich begrüßt und bereits am folgenden Montag trafen sich alle Teilnehmer in der Schule, dem „Lycée professionnel Philadelphe de Gerde“ wieder. Auf dem Programm standen nach einer Willkommensveranstaltung und einer Führung des Schulleiters durch die Schule gemeinsame Unterrichtsbesuche, internationale Workshops sowie Vorträge über die Nutzung der Sonnenenergie oder die Errichtung eines Passivhauses, dessen Energiebedarf weitgehend durch die Sonneneinstrahlung und die Wärmeabgabe der darin befindlichen Geräte und Personen gedeckt wird. Für die Vorträge hatte die französische Schule zwei Mitarbeiter des „Centre régional d’éco-énergétique d’aquitaine“, einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, nicht nur Privatpersonen, Architekten oder Firmen beim Hausbau zu beraten, sondern auch Schülern das Wissen darüber zu vermitteln, eingeladen. Besonders interessant war auch der Besuch des Cap Sciences, eines Wissenschaftszentrum in Bordeaux, bei dem die Teilnehmer unter anderem eine Sonnenuhr aus Papier und Zahnstochern erstellten und aus einfachsten Mitteln einen Solarkocher bauten, mit dem anschließend Wasser erwärmt wurde. Neben dem Besuch des Cap Sciences standen auch gemeinsame Ausflüge auf dem Programm. Zu den Höhepunkten zählte hier sicherlich die Besteigung der „Grande Dune du Pilat”, der größten Sanddüne Europas. Am Ende der Woche organisierte die französische Partnerschule einen gelungenen Abschlussabend: Bei Musik, Tanz und von den Gasteltern zubereiteten französischen Köstlichkeiten tauschte man sich über die gemeinsamen Erlebnisse aus und Schulleiter Jean-Luc Andro bedankte sich bei allen Teinehmern mi t kleinen Gastgeschenken und dem Wunsch, dass die neu geknüpften Kontakte auch über das Projekt hinaus fortbestehen werden. Ein Wunsch, der sicherlich nicht unerfüllt bleiben wird, denn auch bei diesem Treffen bildeten sich in kurzer Zeit neue Freundschaften, man lernte sich kennen und lernte miteinander und voneinander. So fiel der Abschied von den ins Herz geschlossenen Gastfamilien und den neuen Freunden allen sichtlich schwer.


Stadtinfo-April-2016
To see the actual publication please follow the link above