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Stadtinfo-April-2016

April 2016 23 Unsere Geschichte Vor 260 Jahren: Albert Penner wird Pfarrer in Pürten 1757 beauftragte er den Kirchenmaler Johann Martin Seltenhorn mit Ausmalung der Pürtener Pfarrkirche Wer ist Albert Penner? Im Mai des Jahres 1756, also vor nun 260 Jahren, wurde der Augustiner-Chorherr von Au am Inn, Albert Penner, von seinem Propst Patritius Zwick zum neuen Pfarrvikar von Pürten berufen. Penner wurde 1723 in Neuötting als Gastwirtssohn geboren und trat ins Kloster Au als 20-jähriger 1743 ein. Drei Jahre später erhielt er die Priesterweihe. Aber warum ist dieser Seelsorger so wichtig für die Pürtener Pfarrgeschichte? Kaum, dass er ein Jahr in Pürten wirkte, beauftragte er 1757 den 30 Jahre alten Kirchenmaler Johann Martin Seltenhorn aus Kraiburg mit der kompletten Ausmalung der Pürtener Pfarrkirche. Seltenhorn hatte in den Jahren ab 1754 in Wien die renommierte Malakademie besucht und konnte hier mit diesem großen Auftrag sein Talent erstmals unter Beweis stellen. Sein Werk in Pürten gehört zu den qualitätsvollsten Gemälden des Rokoko im Landkreis Mühldorf. Johann Martin Seltenhorn konnte 1759 in Burghausen die Malergerechtigkeit durch Heirat erwerben. Von seinen Werken ist nicht viel erhalten geblieben. Die Filial- und Wallfahrtskirche St. Matthäus in Heiligenstatt im oberösterreichischen Innviertel besitzt einen Seitenaltar mit drei Altarbildern von Seltenhorn aus dem Jahr 1766. Der Künstler starb kinderlos am 25. April 1768 in Burghausen. Sein Bruder Johann Anton (1713-1792) und dessen Sohn Martin Anton Seltenhorn (1741-1809) aus Kraiburg, welche ebenfalls als Kirchenmaler tätig waren, konnten in vielen Kirchen im Landkreis Mühldorf, darunter auch in St. Erasmus, ihre Kunstfertigkeit dokumentieren. Albert Penner scheint schon kurz nach seinem Eintritt in das Kloster Au sich innerhalb des Konvents als Fachmann für die Verschönerung der dem Kloster inkorporierten Pfarreien und Filialgemeinden erwiesen zu haben. Bereits wenige Jahre nach seiner Priesterweihe wird er als Pfarrvikar nach Mittergars gerufen. Dort konnte er Aufträge für die Ausschmückung der Kirchen von Mittergars und Unterzarnheim vergeben. In Mittergars hat sich durch den Neubau der Kirche nichts aus der Rokokozeit erhalten. In der kleinen Kirche in Unterzarnham hingegen gibt es zwei kleine Deckenbilder und Stuckwerk. Von 1756 bis 1763 war der Geistliche dann in Pürten tätig. Ohne Zweifel erhielt die Pürtener Kirche als eine von insgesamt 26 vom Kloster Au zu betreuenden Gotteshäusern, die mit Abstand prächtigste Ausstattung. In einer Notiz im Pürtener Mirakelbuch berichtet Penner selbst, dass er die Beschaffung von Gerüstholz, Gips, Nägeln und Farben organisierte. Sogar seine Mutter und Witwe Maria Anna Penner spendete für die Pürtener Kirche. In seiner Zeit als Pfarrvikar von Reichertsheim (1763 bis 1768) kümmerte sich Albert Penner um die Ausmalung und Stuckierung der Kirchen von Reichertsheim, Riedbach, Thambach, Oberornau und Hofgiebing. Auch dort beauftragte er Mitglieder der Seltenhorn Familie mit Deckengemälden und der Fassung von Altären und Figuren. Schließlich wurde ihm 1769 die Pfarrei Ampfing übertragen. Hier sorgte der fleißige Pfarrvikar für den Rokoko- Schmuck in der Ampfinger Pfarrkirche, von der sich allerdings durch die Umgestaltung im Stil der Neu-Gotik Ende des 19. Jahrhunderts nichts erhalten hat. In Ampfing starb Albert Penner am 25. Januar 1979 im Alter von 56 Jahren. Seine Grabtafel in rotem Marmor befindet sich in der Ampfinger Friedhofskapelle. Stadt Waldkraiburg Rathaus Stadtplatz 26 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/959 0 www.waldkraiburg.de Stadtbau Waldkraiburg GmbH Meisenweg 1 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/9686 0 www.stadtbau- waldkraiburg.de Stadtwerke Waldkraiburg GmbH Meisenweg 1 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/948 400 www.stadtwerke- waldkraiburg.de Stadtmarketing Waldkraiburg GmbH Stadtplatz 26 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/959 4580 www.stadtmarketingwaldkraiburg. de Haus der Kultur Braunauer Straße 10 84478 Waldkraiburg Telefon: 08638/959 313 www.kulturwaldkraiburg. de


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