Page 23

Stadtinfo_Mai_2018

23 Unsere Geschichte Vor 50 Jahren: Fertigstellung der Festhalle 1964 wurde die Mehrzweckhalle in Auftrag gegeben Im Oktober 1964 gab es ers-te Beratungen zum Bau einer Mehrzweckhalle im Bauaus-schuss der Stadt Waldkrai-burg. Als Standort wurde eine Waldfläche am östlichen Ende der Braunauer Straße gewählt. In Waldkraiburg gab es für größere Veranstaltun-gen bisher nur den ehem. Kantinensaal im Gasthaus „Weißer Hirsch“. Daher war die Notwendigkeit nach ei-nem solchen Bau gegeben. Bereits im Mai 1965 konnte das Richtfest gefeiert wer-den. Der weitere Ausbau des Gebäudes war bis Ende 1966 vollzogen. Die Halle war 40 m breit und 36 m lang und bot rund 1.700 Men-schen auf Bierbänken einen Sitzplatz. Die Baukonstrukti-on bestand aus sechs zu-sammen gesetzten Holz-spannteilen, welche ein fes-tes Dach trugen. Die Giebel-wände waren mit Glasplatten ausgestattet und die unteren Außenseiten zunächst nur mit Zeltleinen versehen. Die Baukosten betrugen 25.000 DM. Die Bauleitung über-nahm das Architekturbüro von Hubert Rösler und Horst Rahnsch. Im Frühjahr 1968 bekam die Halle dann ge-mauerte Wände. Gleichfalls erfolgte der Einbau von WCs und Umkleidekabinen. Der Platz vor der Halle wurde im Februar 1968 gerodet und anschließend geteert. In die-sem Zustand blieb die Halle im Wesentlichen bis zum Abriss im Juni 1994. 1968 entstand neben der Halle auch eine Eislaufbahn, wel-che aber bereits 1972 wieder aufgegeben wurde. Die erste Veranstaltung in der Halle war ein Heimattreffen der Egerländer Gmoi´n am 11. Juni 1965, welches im Rah-men der 15-Jahr-Feier Wald-kraiburgs stattfand. 29-mal, von 1965 bis 1993, war der Bau als Bierzelt für das Waldkraiburger Volksfest im Einsatz. Im Gebäude fanden aber auch viele andere Ver-anstaltungen statt: Turniere von Sportvereinen (z.B. Handball und Fußball), Vor-führungen des ADAC, Tref-fen von Heimatvereinen, Flohmärkte, Modenschauen, Musik- und Tanzdarbietun-gen und vieles mehr. Auch die Parteien nutzten die Hal-le immer wieder für Wahl-kundgebungen, z.B. sprach dort auch mehrmals CSU-Vorsitzender Franz-Josef Strauß. In den Jahren 1982 („Consuma“), 1984 („Consum“) und 1988 („Frühjahrsausstellung“) diente die Halle als Ausstel-lungsfläche für lokale und regionale Wirtschafts- und Dienstleistungsunternehmen. 1990 konnte man in der Hal-le die angeblich größte mobi-le Modelleisenbahn-Anlage mit 1.200 Metern Schienen und über 100 Loks und 600 Wagen bestaunen. Im selben Jahr fanden auch die Veran-staltungen der ostdeutschen Kulturtage in der Festhalle statt. Wenn die Stadt die Festhalle in den 1990er Jah-ren bautechnisch auf den neuesten Stand hätte brin-gen wollen, wären umfang-reiche Sanierungsarbeiten nötig gewesen. Das Dach z.B., bestehend aus Eternit-platten, war schadhaft ge-worden. Die Kosten hätten geschätzt rund 300.000 DM betragen. Daher beschloss der Stadtrat im Dezember 1993 den Verkauf der Halle an den Waldkraiburger Bau-unternehmer Franz Schuster, der sich verpflichtete das Gebäude abzureißen. Die Holzkonstruktionen waren aber noch verwendbar und Franz Schuster verkaufte diese an den Reit- und Fahr-verein in Altentrüdungen, ein Ortsteil der Stadt Wassertrü-dungen bei Ansbach in Mit-telfranken. Die Halle wurde dort 1995 wieder neu errich-tet. Die erste Veranstaltung im Gebäude war eine „Junggesellenversteigerung“. Das Gebäude dient bis heute als Reithalle und der örtli-chen Bevölkerung ist nach wie vor bekannt, dass der Bau aus Waldkraiburg stammt. Impressum Herausgeber: Stadt Waldkraiburg Stadtplatz 26, 84478 Waldkraiburg Tel.: 08638/959-0 Fax: 08638/959 200 Email: stadt@waldkraiburg.de Gestaltung und Redaktion: Robert Pötzsch (V.i.S.d.P.) Weitere Autoren dieser Ausgabe: Stephanie Till, Johanna Spirkl, Andrea Schlegel, Claudia Ge-laschwili, Mandy Behr, Gerd Ruchlinski, Konrad Kern, Erika Fischer, Thomas Rahnert, Gabriele Röpke, Klaus Neßler, Ulli Maier, Siegfried Hanesch, Michaela Olbricht, Rosemarie Sax, Annette Holzner, Veit Bibo, Alexander Rahm, Karl Mück, An-drea Schlegel, Stefan Süße, Thomas Mühlbäck, Roman Haus-ner, Ferenc Bene, Magdalena Scherl, Roswitha Ammerer Auflage: 13.000 Erscheinungsweise: monatlich Nächste Ausgabe: Samstag, 2. Juni Druck: Geiselberger Medien-Gesellschaft mbH, Martin- Moser-Str. 23, 84503 Altötting Die Festhalle in ihrer Bau-phase 1965 Immer gut besucht: Eine Au-ßenansicht der Festhalle (1969) 1994: So sah die Festhalle von innen aus


Stadtinfo_Mai_2018
To see the actual publication please follow the link above