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 Naherholung am Innkanal  
 Sicherheit ist lebensrettend 
 Der Innkanal ist seit jeher eine beliebte Strecke für Spaziergänger und Radfahrer. 
  Seit Beginn der Corona-Beschränkungen im März sind allerdings  
 nochmal deutlich  mehr Menschen  am Innkanal unterwegs  – sowohl geschlossene  
 Sportstätten wie auch das gute Wetter haben dabei sicherlich  
 ihren Teil dazu beigetragen. 
 „Sieben mal wurden wir bisher seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen  
 allein an den Innkanal alarmiert“, so Alexander Fendt, Leiter Einsatz im DLRG  
 Kreisverband Mühldorf a. Inn. Beim Großteil der Einsätze handelte es sich  
 um Tierrettungen, weil Rehe oder Hunde nicht mehr eigenständig aus dem  
 Wasser kamen. „Gerade bei Hunden im Wasser ist häufig das Problem, dass  
 Herrchen oder Frauchen eigene Rettungsversuche starten und sich so in  
 Lebensgefahr bringen – gerade in einem gefährlichen Gewässer wie dem  
 Innkanal ertrinken häufig die Menschen, während die Hunde es doch wieder  
 nach draußen schaffen.“, so Fendt. Erst kürzlich rutschte ein Hundehalter  
 mehrfach aus, beim Versuch seinen Hund zu retten und brachte sich so zusätzlich  
 ins Lebensgefahr. 
 Während sich vor kurzem ein Jugendlicher nach einem Saufgelage im Innkanal  
 auf einer überfluteten Berme (dem letzten Absatz am Wasser) befand,  
 das Wasser aber glücklicherweise  selbstständig wieder verlassen konnte,  
 stellten DLRG-Kräfte vor einiger Zeit eine Person auf der Berme im Bereich  
 Rausching fest, die sich dort offensichtlich sonnte und die Füße ins Wasser  
 hing. „Man geht auch nicht auf dem Standstreifen der Autobahn spazieren“,  
 so Fendt, „das ist ähnlich gefährlich“. Zudem gehört der Innkanal samt Ufer  
 dem Kraftwerksbetreiber – das Betreten ist verboten. Eine alarmierte Polizeistreife  
 beendete diesen lebensgefährlichen Ausflug.  
 Absolut gefährlich – der Aufenthalt auf der Berme. Diese Person wurde von der DLRG auf der  
 Berme festgestellt, die Polizei beendete diesen lebensgefährlichen Ausflug. 
 Die Berme ist häufig überflutet und daher bei Niedrigwasser verschlammt  
 und nass. Das Risiko dort auszurutschen ist hoch. Ein winziger Moment der  
 Unachtsamkeit kann tödliche Folgen haben. “Auch unsere Einsatzkräfte betreten  
 die Berme nur wenn nötig und nur mit angelegter Rettungsweste“,  
 so Fendt. 
 Außerdem ist das Wasser des Innkanals das ganze Jahr über extrem kalt – im  
 Winter wegen der Außentemperaturen, im Sommer aufgrund des Schmelzwassers, 
  das der Inn aus den Bergen mit sich führt. „Ein Mensch, der dort  
 hineinfällt, verliert schnell an Energie, kühlt aus und hat dann kaum mehr  
 eine Chance, sich selbst zu retten“, betont auch Ralf Waidmann, Ausbilder  
 Rettungsschwimmen. Hinzu komme die Fließgeschwindigkeit: Mit zwei bis  
 drei Metern pro Sekunde ist diese extrem hoch. 
 „Gerade in der aktuellen Zeit müssen wir mit personellen wie auch materiellen  
 Ressourcen haushalten – da dürfen vermeidbare oder durch Leichtsinn  
 ausgelöste Einsätze nicht zusätzlich die Wasserrettungsorganisationen  
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 belasten.“, so Fendt. Aufgrund der Infektionsgefahr durch das Coronavirus  
 tragen die DLRG-Einsatzkräfte Mund-Nasen-Schutzmasken, zudem wurden  
 die allgemeinen Hygienestandards erhöht. Gearbeitet wird in Einsätzen aktuell  
 in möglichst kleinen Teams. „Natürlich sind wir aber auch in Zeiten von  
 Corona rund um die Uhr für alle Notfälle am und im Wasser einsatzbereit“,  
 so Fendt abschließend. 
 Hinweise der DLRG: 
 • Hunden keine Stöckchen oder ähnliche Gegenstände werfen. Hunde soll-  
     ten auf den Wegen am Innkanal an der Leine geführt werden. 
 • Mit dem Fahrrad – wo möglich – die kanalabgewandte Seite des Damm-  
     weges benutzen und niemals den Dammweg verlassen. 
 • Kinder nie im Bereich des Innkanals spielen lassen 
 Was tun, wenn doch etwas passiert? 
 • Sofort den Notruf absetzen – die vorwahlfreie und kostenlose Notrufnum-  
     mer 112 nutzen! Wichtig ist hier vor allem die Angabe des Unglücksortes,  
    etwa „zwischen Brücke A und B“ oder Flusskilometer (entsprechende An-  
     gaben sind alle 100 Metern auf weißen Tafeln zu finden). 
 • Einweiser für die Rettungskräfte einteilen, z.B. an der nächstgelegenen  
     Brücke. 
 • Wenn möglich, einer im Wasser treibenden Person schwimmende Gegen-  
     stände zuwerfen. 
 •  Am Kanalweg mit dem  Verunglückten mitlaufen, ihn beobachten und  
   durch Zuruf beruhigen. Der Verunglückte soll versuchen, eine der Ret-  
     tungsbojen zu erreichen. 
 • Springen Sie nicht ins Wasser oder auf die Betonböschung, wenn Ihr Hund  
     nicht mehr aus dem Innkanal kommt – rufen Sie auch hier den Notruf 112