Austellungen 2023
Inside Out-Narration und (Selbst-)reflexion in der Kunst
Pourea Alimirzaee, Julia Eichler & Fabian Ginsberg, Valérie Favre, Michael Franz, Jack Goldstein, David Lamelas, Kirsi Mikkola, Gunter Reski, Kristina Schmidt, Cosima Strähhuber
Eröffnung Do. 2. Februar 2023 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 3. Februar - 2. April 2023
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Waldkraiburg untersucht und zeigt narrative Aspekte in der bildenden Kunst. Die ausgewählten Werke weisen zahlreiche Bezüge zur erzählenden Alltagskultur, zu Literatur und Film auf, oder beinhalten philosophische, kunsthistorische Anspielungen und Verweise. Damit erzählen die Werke ihrerseits Geschichten oder sie öffnen eigene Handlungsräume - regen die Betrachtenden an, über das Sichtbare hinaus zur (eigenen) Narration zu gelangen.
Gefördert durch:
Austellungen 2022
The Fiction of Property
Eröffnung: Sonntag, 25. September 2022, 15 Uhr
Ausstellungsdauer: 25.09. - 06.11.2022
Mit Roy Colmer, Louise Fishman, Gerald Jackson, Harriet Korman, Jonathan Lasker, David Reed, Gary Stephan, Michael Venezia und Jack Whitten.
Die Städtische Galerie Waldkraiburg zeigt in ihrer neuen Ausstellung Werke aus der Kienzle Art Foundation Berlin. Unter dem Titel „The Fiction of Property“ versammelt die Schau Malerei aus New York seit den 1970er Jahren.
Elisabeth Mehrl
Eröffnung: Sonntag, 15. Mai 2022, 15 Uhr
Ausstellungsdauer: 15.05. - 26.06.2022
Seit vielen Jahren verhandelt Elisabeth Mehrl in ihrer konzeptuellen Malerei unsere Sehnsucht nach dem Schönen, nach Sinnlichkeit und Fülle. Dabei sollen die Motive, die sie in ihren Bildern auf vielfältige Weise durchspielt, „einfach und klar“ sein. Kein Wunder, dass Elisabeth Mehrl die Perle für sich entdeckt hat, oft zur Kette oder zum Armband geknüpft. Perfekt verkörpert die ebenmäßig gerundete Perle Vollkommenheit und Reinheit; sie steht für Unendlichkeit und ist ebenso, wie die aufwendig geschliffenen Edelsteine in den neueren Bildern, seit jeher ein Symbol für Schönheit und Luxus.
Austellungen 2021
Katja Brinkmann
Austellungsdauer: 01. Okt. bis 21. November 2021
Die Ausstellung zeigt die neuesten, räumlich-abstrakten Papierarbeiten der Berliner Künstlerin Katja Brinkmann erstmals gemeinsam mit einer Auswahl von Landschaftsfotografien, die sie von ihren häufigen Besuchen in die Mongolei mitgebracht hat.
Einen Link zu einem Video finden Sie hier (nicht barrierefrei):
Kulturspaziergang im Haus der Kultur
Ausstellungen 2020
Undine Goldberg
Im Fellanzug
Eröffnung : Sonntag 27.09.2020 von 14.30 - 17.00 Uhr
Ausstellungsdauer 29.09. bis 20.12.2020
Undine Goldberg (geb. in Rosenheim, lebt und arbeitet in Berlin) schafft mit Tusche und Gouache eigenwillige, intensive Selbstportraits. Sie zeigen die Künstlerin in teils bekannten Posen und Verkleidungen, die diese jedoch nicht selbst „erfunden“, sondern von großen Vorbildern in der Malerei übernommen hat. Dabei zeigen die Ausgangsmotive ihrer berühmten Malerkollegen, wie zum Beispiel Vincent van Gogh oder Max Beckmann, jeweils Männer, in deren Rolle Undine Goldberg nun schlüpft.
Neben den Selbstportraits entstehen seit einiger Zeit auch immer wieder großformatige Blumenstilleben. In den sechs Monaten zwischen der geplanten und der tatsächlichen Eröffnung sind zu diesem Themenkreis einige herausragende Bilder entstanden, die nun in Waldkraiburg erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Digitale Führung Undine Goldberg: https://youtu.be/GOQe62VvJ_M
modern vormodern
Zeitgenössischer Bezug auf ferne Epochen
Eröffnung: Donnerstag, 23.01.2020
Ausstellungsdauer 24.01. bis 08.03.2020
Mit Florian Balze, Antje Majewski, Bettina Nürnberg / Dirk Peuker, Bernd Ribbeck, Wolfgang Stehle, Lorenz Stoer, Alexander Wagner, Claudia Wieser, Roberto Winter
Ob zarte Elfenbeinschnitzereien aus barocken Wunderkammern, ob Vorlagen für Möbelintarsien aus der Renaissance oder die Abstraktion der Moderne: Die Ausstellung versammelt zeitgenössische Positionen, die Phänomene und formale Elemente vormoderner Künste aufnehmen und verarbeiten, oder eine Prägung durch die abstrakte Formensprache der Moderne erkennen lassen. Die Ausstellung zeigt, dass durch die Jahrhunderte hindurch ein lebendiges Interesse an nicht gegenständlicher, abstrakter, ornamentaler oder geometrischer Formgebung bestand, auch wenn diese historisch je unterschiedlichen Disziplinen und Zusammenhängen zugeordnet war. Einerseits auf diesen Fundus zurückblickend und andererseits mit der postmodernen Öffnung zur Angewandten Kunst im Gepäck, schaffen die beteiligten Künstler/innen intensive, heutige Kunstwerke. Dabei reicht das Spektrum von der Malerei über die Bildhauerei bis hin zur Videokunst.
Ausstellungen 2019
Bloße Landschaft
Eröffnung: 7. Februar 2019, 19.00 Uhr
Dauer: 08.02. - 28.04.2019
Mit Arbeiten von Jonathan Bragdon, Tacita Dean, Bernhard Fuchs, Owen Gump, Heike Kelter, Paul Klee, Jörg Sasse, Hank Schmidt in der Beek, Emma Stibbon, Zhang Wanqing, Melanie Wiora und Danaé Xynias.
Zur ersten Ausstellungseröffnung im neuen Jahr lädt die Städtische Galerie Waldkraiburg am 7. Februar um 19 Uhr. Paul Klee gibt hier den Auftakt zu einer besonderen Schau:
Ausgehend von seiner faszinierenden Papierarbeit „Der Strand bei Beg Meil" von 1928, begibt sich die Ausstellung auf die Suche nach der „Bloßen Landschaft".
Schaut man in die Geschichte der Kunst, so waren Landschaftsdarstellungen immer schon Konstruktionen, die als Projektionsfläche und Sehnsuchtsort viel mehr Inhalte trans-portiert haben, als nur den wohlgefälligen Blick auf einen schönen Naturausschnitt.
Ausstellungen 2018
Marcus Weber
Jacques
Eröffnung: 11. Oktober 2018, 19 Uhr
Dauer: 12.10. - 05.01.2019
Die Ausstellung der Städtischen Galerie im Haus der Kultur präsentiert eine Auswahl der faszinierenden Gemälde des 1965 in Stuttgart geborenen und in Berlin lebenden Künstlers. Es sind erzählerisch augenzwinkernde Bilder, anspielungsreiche Gruppenporträts und Stadtlandschaften. Grandios gemalt, nutzen sie das Mittel der Überspitzung um Aspekte des Alltags humorvoll in Szene zu setzen oder um Vorstellungen von gesellschaftlichen Ordnungen mit Witz und Hintersinn zu kommentieren.
Gary Stephan
The Future of Reading
Eröffnung: Donnerstag, 1. Februar 2018, 19 Uhr
Dauer: 02.02. - 11.03.2018
Gary Stephan (geb. 1942, lebt und arbeitet in New York) zählt spätestens seit den 1980er Jahren, als er international mit den von Ihm selbst „Templets" genannten Schablonen-Bildern Furore macht, zu den herausragenden amerikanischen Künstlern. Seitdem bringt seine intensive Auseinandersetzung mit der Malerei immer wieder neue, beeindruckende Bilder hervor. Überzeugend balancieren seine frühen Gemälde entlang der Möglichkeit, vermeintlich Wiedererkennbares in atmosphärischen Räumen aufscheinen zu lassen, ohne jedoch einen konkreten Gegenstand zu zeigen. Neuere Arbeiten erinnern an eine aus der Vogelperspektive gesehene Landschaft oder sie nutzen formalistische Strategien der Bildfindung. Dabei ist es Gary Stephans erklärtes Interesse, immer beides im Blick zu behalten: Das Bild als reales Objekt aus Bildträger und Farbe, sowie das Bild als gemalte Illusion; wobei er mit Vergnügen Inhaltliches nur vage andeutet. Denn letztlich erkundet Gary Stephan mit seinem Werk die einzigartigen Eigenschaften gemalter Bilder, von denen ein zu bedeutsames Motiv nur ablenken würde.
Anke Völk und Frank Maier
Crab meets Gap
Eröffnung: Donnerstag, 12. April 2018, 19 Uhr
Dauer: 13.04. - 19.05.2018
Die Doppelausstellung „Crab Meets Gap" mit Anke Völk und Frank Maier präsentiert ein Künstlerpaar- beide leben und arbeiten in Berlin - deren Arbeiten sich auf den ersten Blick höchst unterschiedlich zeigen. Bei Anke Völk treffen wir auf irisierende Farben, die auf Papier, Leinwand, oder einen Aluminiumuntergrund aufgebracht sind und an die schillernde Oberfläche von Insektenpanzern erinnern. Risse und Brüche spielen in ihrem Werk zudem eine besondere Rolle. Bei Frank Maier dagegen monochrome Farbfelder, über welche ein zartes Geflecht aus Linien gespannt zu sein scheint, ergänzt von sparsam gesetzten, geometrischen Formen oder pastosen Farbstrukturen, die sich in manchen Bildern zu stilisierten Gesichtern verbinden oder das Motiv der Krabbe aufscheinen lassen.
Ausstellungen 2017
Martin Assig
Die Großen
Eröffnung: Donnerstag, den 16. November 2017, 19 Uhr
Dauer: 17.11.2017 - 14.01.2018
Martin Assig (geb. 1959, lebt und arbeitet in Berlin und Brädikow) zeigt in seiner aktuellen Ausstellung zahlreiche Papierarbeiten aus der Serie St. Paul, die er 2009 begonnen hat und seit dem konsequent weiterverfolgt. Die intensiv farbigen Papierarbeiten in einer speziellen Mischtechnik aus Tempera, Ölkreiden, Aquarell und Wachs zeigen abstrakte Muster und geometrische Figuren, oft auch Menschen und Tiere, Gesichter oder Kleidungsstücke. Häufig sind den Bildern Beschriftungen beigegeben, einzelne Worte oder Textfragmente, die in der Regel jedoch keinen unmittelbaren Bezug zum Dargestellten haben.
Katharina Mayer
Familienbande
Eröffnung: Donnerstag, den 28. September 2017, 19 Uhr
Dauer: 29.09. - 05.11.2017
Die Fotografin Katharina Mayer, die von 1988 - 1993 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Nan Hoover und Bernd und Hilla Becher studiert hat, widmet sich seit einigen Jahren intensiv dem Thema Familie. Die Ausstellung zeigt zahlreiche neue Arbeiten aus der Serie „familia", die in den letzten Jahren während ihrer internationalen Reisen entstanden sind.
In ihren Fotografien bewegt sich Katharina Mayer auf einem schmalen Grat, angesiedelt zwischen künstlerischer Inszenierung und dem Dokumentarischen. Aber wo hier genau die Grenze verläuft, ist nie ganz klar. Die Künstlerin führt Regie und sie setzt in Szene, bevor sie fotografiert: Ungewöhnliche Standpunkte, Körperhaltungen, Blickrichtungen und Requisiten, all das gehört zu den Mitteln der Gestaltung. So entstehen aufgeladene Familienportraits, die real Vorhandenes zu verhandeln scheinen und dann wieder wirken, wie eine leicht surreale, theatralische Inszenierung.
Rolf Liese
Eröffnung: Donnerstag, 23. März 2017, 19 Uhr
Dauer: 24.03. - 07.05.2017
Rolf Liese (geb. 1937, lebt und arbeitet in Bodenkirchen), der Anfang der 1960er Jahre an der Kunstakademie in München studiert hat, feiert in diesem Jahr seinen 80 Geburtstag. Wir freuen uns sehr, ihn aus diesem Anlass zu einer Einzelausstellung einzuladen. Geplant ist eine Schau, die sowohl retrospektiv angelegt ist, als auch aktuelle Arbeiten präsentiert.
Über das von ihm seit den 1980er Jahren bevorzugte Material, Glas, stellt sich darüber hinaus eine Verbindung zum Waldkraiburger Glasmuseum her. Auch wenn die Schau von Rolf Liese mit den von ihm entwickelten Techniken der Hinterglasmalerei eigenständig und für sich steht, so verweist sie doch auf die alten kunsthandwerklichen Fertigkeiten der vergangenen zwei Jahrhunderte, die Waldkraiburg in seinen Anfängen maßgeblich mitgeprägt haben.
Eva Berendes
Plaza
Eröffnung: Donnerstag, 26. Januar 2017, 19 Uhr
Dauer: 27.01. -12.03.2017
Die Städtischen Galerie Waldkraiburg freut sich, Eva Berendes (geboren 1974, lebt und arbeitet in Berlin) in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland zu zeigen. Ihre Arbeiten bewegen sich im Grenzbereich zwischen Kunsthandwerk, Möbeldesign, Architektur und Bild; nicht selten lösen sie sich von der Wand und wandern als Objekte in den Raum hinein. Mit ihrem spezifischen Interesse an neuen, ungesehenen Möglichkeiten abstrakter, konstruktiver Malerei besetzt Eva Berendes eine besondere Position.
Ausstellungen 2016
Jasmine Justice
Fact Tricks
Eröffnung: Donnerstag, 29. September 2016, 19 Uhr
Dauer: 30.09. - 06.11.2016
Die New Yorker Künstlerin Jasmine Justice (geboren 1972, lebt und arbeitet in Berlin) lotet spielerisch die Grenzen der Malerei aus und überwindet die Enge vermeintlicher Kategorien. In ihren Bildern kombiniert sie intensive, malerische Partien mit Zeichen und Symbolen oder schematischen Darstellungen, die an statistische Torten- oder Kurvendiagramme erinnern. Dadurch hält sie ihre Bilder in einem eigenartigen Schwebezustand. Sie oszillieren zwischen Gegenstand und Malerei, zwischen der Konstruktion von Anschaulichkeit und inhaltlicher Bedeutung einerseits und andererseits deren Dekonstruktion und Entschwinden.
Jens Wolf
Constructed Identities
Eröffnung: Donnerstag, 28. Januar 2016, 19 Uhr
Dauer: 30.01. - 20.03.2016
Seit einigen Jahren zählt Jens Wolf zu den herausragenden Vertretern des Neoformalismus in der Malerei. Dabei spielen die vom Künstler „Pattern Boards" genannten Tafelbilder eine besondere Rolle. Nachdem sich in 2012 eine Ausstellung ausschließlich den „Pattern Boards" gewidmet hat, untersucht die aktuelle Schau „Constructed Identities" in der Städtischen Galerie Waldkraiburg nun das Verhältnis von Pattern Board und Großformat und damit das für Jens Wolfs Werk grundlegende Konzept von Entwurf und Original.
Bei der Entwicklung seiner Arbeiten geht Jens Wolf vom historischen Formenvokabular geometrischer und konstruktiver Malerei aus, unterläuft aber konsequent die ihnen zu Grunde liegenden ästhetischen Konventionen. Seine Bilder zeigen gleichermaßen elementare, wie einfache Formen, die jeweils mit wenigen, eindeutigen Farben umgesetzt sind.
Ausstellungen 2015
Animal Turn –
die Hinwendung zum Tier
Eröffnung: Donnerstag, 24. September 2015, 19 Uhr
Dauer: 25.09.2015 - 10.01.2016
Zum Verhältnis von Mensch und Tier in der Kunst
Mit Rolf Bier, Lisa Endriss, Mark Dion, Dan Graham, Ines Lechleitner/Marion Mangelsdorf, Jochen Lempert, Hans-Jörg Mayer, Frank Noelker, Alexander Roob, Lin May Saeed, Anri Sala, Frank Stürmer
Die Beziehung von Mensch und Tier ist so alt wie ihre gemeinsame Geschichte. Bereits in frühen Höhlenzeichnungen begegnen uns genau beobachtete Tierdarstellungen und in der Kunstgeschichte finden sich zahllose Bilder, die sich mit dem Verhältnis von Mensch und Tier auseinandersetzen. Mal ist das Tier Haus- und Nutztier, mal Weggefährte, mal bedrohtes und schützenwertes Individuum. Oft sind Tiere auch Zeichen für Status und Wohlstand oder stehen gleichnishaft und stellvertretend für den Menschen und seine Eigenschaften. So sagt das Bild, das wir uns über Tiere machen oft mehr über den Menschen aus, als über das Tier an sich.
Bild und Anpassung
Eröffnung: Donnerstag, 11. Juni 2015,19 Uhr
Dauer: 12.06. - 02.08.2015
Mit Florian Balze, Eva Berendes, Andreas Bunte, Hadley+Maxwell, Michael Hakimi, Andrea Pichl, Gerda Scheepers, Andrea Winkler.
In der Städtischen Galerie Waldkraiburg geht es mit der von Florian Balze und Eva Berendes kuratierten Ausstellung sprichwörtlich in die dritte Dimension. In Bild und Anpassung stellen die eingeladenen Künstler/innen einen Parcours von Werken vor, die um Objekt und Gegenstand im Grenzbereich zum malerischen und fotografischen Bild kreisen und dabei alltägliche Gegenstände neu in den Blick rücken. So verwandelt zum Beispiel die aus der Filmproduktion übernommene Attrappentechnik ein Pferderelief in eine surreale Wandarbeit; Holzskulpturen erinnern an Möbelstücke ohne jedoch welche zu sein und Gebrauchsgegenstände wie Blumenvasen oder Seidenschals kommen als Bildelemente zum Einsatz.
Nadira Husain
Feature Furry
Eröffnung: Donnerstag, 26. März 2015,19 Uhr
Dauer: 27.03. - 23.05.2015
Die französisch-indische Künstlerin Nadira Husain (*1980 in Paris) beschäftigt sich mit den Widersprüchen unserer modernen, globalen Gesellschaft, die sich aus dem Neben- und Miteinander verschiedener Sichtweisen und Überlieferungen ergeben. In ihrer Arbeit hinterfragt sie kulturell bedingte oder geschlechtsspezifische Rollenbilder, setzt sich mit der Frage nach der Vereinbarkeit von Tradition und Emanzipation, sowie mit (Darstellungs-)Konventionen und den damit verbundenen Zuschreibungen und Bedingung auseinander.
Dabei ist ihr ein gleichberechtigter Umgang mit ihrem Material wichtig - das betrifft ebenso verwendete Bilder und Vorlagen, die zwischen östlicher und westlicher Bildkultur oszillieren, wie die von ihr genutzten Methoden und thematisierten Inhalte. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass sie sich als Künstlerin auch solcher Strategien bemächtigt, die seit den 1970er Jahren unter dem Stichwort „pattern and decoration" neue Formen des künstlerischen Ausdrucks entwickelten.
Peter Duka
Die Reise des Dr. Syntax
auf der Suche nach dem Pittoresken
Eröffnung: Donnerstag, 29. Januar 2015, 19 Uhr
Dauer: 30.01. - 15.03.2015
Einsame Wanderer, die aus einer anderen Zeit zu kommen scheinen, Tiere und Fabelwesen bevölkern die romantischen Ruinenlandschaften von Peter Duka (geb. 1954). Mal luftig leicht, mal kleinteilig und genau in der Darstellung, mal zu einer kompakten Farboberfläche verdichtet, entwickelt der Künstler seine Motive einzig aus der Farbe heraus. In manchen Arbeiten wird sie zu skizzenhaften, ungegenständlichen Kürzeln, die das Motivische der Bilder unterlaufen und ein Eigenleben auf der Bildoberfläche zu führen beginnen.
Dennoch ist meist ein erzählerisches Bildprogramm durchgehalten, in dem Vergangenheit allgegenwärtig scheint und historische Referenzen parat stehen: So zum Beispiel in den Barock-Geschöpfen der letzten Bilder oder den neuerdings auftretenden geometrisch-konstruktiven Figuren, die zwischen den quasi schon kubistisch gebauten Gestalten des Manieristen Giovanni-Battista Bracelli aus dem frühen 17. Jh. und farbigen Bauhausabstraktionen hin und her oszillieren oder einfach wie kindliche Laubsägearbeiten erscheinen.
Ausstellungen 2014
Sich ein Bild machen
Über den Ersten Weltkrieg
und ein Schlachtenpanorama
Eröffnung: Donnerstag, 25. September 2014, 19 Uhr
Dauer: 26.11. - 11.01.2015
Mit Patricia Bucher, Chris Dreier, Willibald Krain, Stefan Heller, Andreas Seltzer sowie Originaldokumenten und Objekten
Die Ausstellung fragt nach den Bildern, die den Ersten Weltkrieg bis heute begleiten. Sie zeigt einerseits historische Sichtweisen und geht darüber hinaus in Form eines freien Essays und anhand verschiedener künstlerischer Beiträge der Frage nach, welche Bilder zum Thema heute überhaupt noch erzeugt werden (können).
Zum einen werden Zeitungsillustrationen aus dem Besitz des Melton Prior Instituts für Reportagezeichnung, historische Zigarettenbildchen und Propagandafotografien eines „Kriegs-Dioramas" von 1914/16 zu den weltweiten Kriegsschauplätzen gezeigt. Ergänzt durch Originalobjekte aus den ersten Kriegsjahren, die mit Motiven bedruckt sind, stehen sie für die öffentlich verbreiteten Kriegsdarstellungen jener Jahre. Als Gegenposition wird eines der wenigen zeitgleichen, pazifistischen Bildprojekte von 1916 vorgestellt - eine damals in Zürich verlegte, jedoch sofort nach ihrem Erscheinen von allen kriegführenden Nationen verbotene Grafikmappe von Willibald Krain.
Sammeln für Waldkraiburg
Städtische Ankäufe und
Schenkungen von 1989 bis heute
Eröffnung: Sonntag, 18. Mai 2014, 15 Uhr
Dauer: 18.05. - 15.06.2014
Mit Patricia Bucher, Chris Dreier, Willibald Krain, Stefan Heller, Andreas Seltzer sowie Originaldokumenten und Objekten
Vor nunmehr 25 Jahren tätigte die Stadt den ersten Kunstankauf für das im Frühjahr 1989 eröffnete Haus der Kultur: Zwei große Werke von Ugo Dossi für das Foyer des Hauses sowie einige Zeichnungen von Hannsjörg Voth.
Anlässlich dieses Jubiläums stellt das Gemeinschaftsprojekt von Stadtmuseum und Städtischer Galerie Waldkraiburg seine Sammlung vor.
Martin G. Schmid
serververse reserve
Eröffnung: Donnerstag, 13. Februar 2014, 19 Uhr
Dauer: 14.02. - 13.04.2014
In diesem Jahr feiert das Haus der Kultur in Waldkraiburg seinen 25 jährigen Geburtstag - Anlass und Gelegenheit zu einer besonderen Kunstaktion. Martin G. Schmid, der an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studierte und zurzeit in Zürich lebt, wurde eingeladen, im Haus der Kultur für die Städtische Galerie Waldkraiburg eine große, temporäre, am Fresko orientierte Wandarbeit zu realisieren. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl von Leinwandbildern des Künstlers.
In seiner raumbezogenen Arbeit, die sich über mehrere Wände erstreckt, durchdringen digitale und manuelle Herstellungstechniken einander. Ausgangsmaterial sind der Wirklichkeit entnommene Bilder aus Zeitungen und Zeitschriften, wie Landschaften, markante Ansichten von Naturdenkmälern, Felsformationen oder Häuser, die in den Computer eingelesen wurden. Beim Überarbeiten des Materials werden absichtlich Fehlfunktionen des Computerprogramms provoziert, sodass opulente Versatzstücke der unterschiedlichen medialen Bildwelten entstehen.
Ausstellungen 2013
Frank Stürmer -
Fotografie und Video
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2013, 19 Uhr
Dauer: 27.09. - 03.11.2013
Frank Stürmer (geb. 1972 in Bukarest, lebt in München) fängt in seinen Fotografien und Videos Situationen des Alltäglichen ein, die auf den ersten Blick ebenso unspektakulär wie scheinbar bedeutungslos wirken. Doch in Stürmers Arbeiten ist es weniger das Motiv, als der eigentümlich gestimmte Moment, der unsere Aufmerksamkeit bannt. Mit feinem Gespür geht Stürmer den in und zwischen den Dingen und Situationen liegenden Bedeutungen nach und bringt so einen subtil wahrnehmbaren Subtext zur Anschauung.
Kunst und Neue Arbeitswelt
Eröffnung: Donnerstag, 11. April 2013, 19 Uhr
Dauer: 12.04. - 02.06.2013
Mit Matthias Beckmann, Tim Berresheim, Elina Brotherus, Barbara Buchmaier und Christine Woditschka, Harun Farocki, Marcus Neufanger, Anna Oppermann, Danica Phelps, Barbara K. Prokop.
Unbestritten befindet sich unsere moderne Arbeitswelt seit einigen Jahren in einem deutlichen Veränderungsprozess. Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem verschwimmen, ständige Verfügbarkeit und Selbstvermarktung werden immer mehr eingefordert und als Normalzustand proklamiert. Es scheint, als bekämen Arbeitsformen, die traditionell der Kunst und den Künstlern zugeschrieben werden, Modellcharakter für den aktuellen Arbeitsbegriff. Gerne werden in dem Zusammenhang beispielhaft die (Erwerbs-)Biografien von Kunstschaffenden herangezogen. Der Künstler, so die These, repräsentiert den neuen, flexiblen Arbeitnehmer, so wie ihn zum Beispiel Luc Boltanski und Eve Chiapello bereits 1999 in "Le nouvel esprit du capitalisme" beschrieben haben. „Hemmungslos kreativ und weitgehend bedürfnislos hält er im kulturellen Prekariat als Prototyp der Selbstausbeutung, den Apparat am Laufen."
Dominik Sittig
REPRISE II
Eröffnung: Donnerstag, 31. Januar 2013, 19 Uhr
Dauer: 31.01. - 24.03.2013
Dominik Sittigs Gemälde sind das Ergebnis eines intensiven und langwierigen Schaffensprozesses, in dem zahlreiche Schichten von Ölfarbe übereinandergelegt und ineinander vermalt werden. So entstehen Bilder, deren Oberflächen extrem uneben sind, ein wogendes Auf und Ab von überbordendem Farbmaterial.
Wenngleich dieser Akt der Bildherstellung einer des Aufschichtens und Anhäufens ist, so suggeriert er im Ergebnis geradezu eine entgegen gesetzte Bewegung. Hier kommt Tieferliegendes zum Vorschein: das Dunkle und Fremde, normalerweise Verborgene wird ans Licht empor geholt. Je nach Ausformung und launischer Handschrift des Malers drängen dabei immer wieder andere, neue (Vorstellungs-)Bilder hervor, die diesem eigentlich ungegenständlichen Malakt abgerungen werden. So entsteht eine prächtige und aufgeladene Malerei, die vielfältige Assoziationen wachruft.
Ausstellungen 2012
Andreas Seltzer
"Die Reise zum Mittelpunkt der Erde"
Eröffnung: Donnerstag, 20. September 2012, 19 Uhr
Dauer: 20.10. - 28.10.2012
Seit 2004 arbeitet Andreas Seltzer an seinem Zeichnungsprojekt, das inzwischen mehr als 160 Blätter umfasst und immer noch nicht abgeschlossen ist. Jedes einzelne Blatt kombiniert eine - mal kürzere mal längere - handgeschriebene Textpassage aus dem gleichnamigen Roman von Jules Verne mit einer Zeichnung.
Dabei geht Andreas Seltzer jedoch in freier Weise mit den Vorgaben des Romans um, den er als Anregung begreift, ohne ihn illustrieren zu wollen. Strukturen, die an Wege erinnern und lockere Muster aus körperhaften Formen finden sich ebenso, wie geheimnisvolle Waldlichtungen. So umkreist der Künstler die im Roman beschriebene Reise und erfindet sie doch mit seinen Mitteln neu.
Wolfgang Betke
"...mit an Abstraktheit grenzender
Unschärfe der Zustand des Menschen jetzt."
Eröffnung: Donnerstag, 26. April 2012, 19 Uhr
Dauer: 26.04. - 03.06.2012
Aus unzähligen Farbschichtungen und amorph wogenden Flächen, die teilweise wieder bis auf die blanke Leinwand, oder sogar durch diese hindurch abgeschliffen werden, schafft Wolfgang Betke eigenwillige Bildräume. Darin als zentrale Figur, ein menschliches Gesicht oder eine Gestalt, deren Anwesenheit oft mehr zu erahnen als im Detail zu sehen ist. Begleitet wird sie mal von minutiös wiedergegebenen Natur- und Landschaftsfragmenten, mal von Behausungen oder Kleidungsstücken, die Deutungshinweise geben. Collagierte Partien aus Plakatabrissen, Ausschnitte aus Zeitschriftenfotos oder Notizzettel ergänzen das verdichtete Bild. Diese formalen Lösungen wählt Wolfgang Betke um eine „Analogie zum Menschen, seiner Zerrüttung und gefährdeten Konstruiertheit" herzustellen. So entsteht ein gleichsam nach vorne wie nach hinten gewendetes Kunstwerk, das seine Entstehungsgeschichte offenlegt und sein Sujet im wörtlichen wie übertragenen Sinne vielschichtig zur Erscheinung bringt.
Ausstellungen 2011
Katrin Plavčak
Eröffnung: Donnerstag, den 15. September, 19 Uhr
Dauer: 16.09. - 06.11.2011
Die Städtische Galerie Waldkraiburg freut sich, mit der ersten institutionellen Einzelausstellung von Katrin Plavcak in Deutschland eine aufregende und vielseitige Künstlerin zu präsentieren. Ihre Arbeiten waren bisher unter anderem in der Secession Wien, im Museum of Contemporary Art, Oslo und in der Sammlung Essel, Klosterneuburg zu sehen. Katrin Plavcak, Jahrgang 1970, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, lebt und arbeitet in Berlin.
Im Zentrum der Ausstellung steht das Spiel mit gewohnten Zuschreibungen und Deutungen ebenso, wie der unkonventionelle und offene Einsatz der dafür verwendeten malerischen Mittel. Dabei interessiert es Katrin Plavcak, die Ambivalenz und Vieldeutigkeit des Gezeigten sichtbar zu machen und ihre Aussagen und Themen in der Schwebe zu halten. Ihre Arbeiten changieren inhaltlich und formal zwischen Gegenstand und Abstraktion, Realismus und Illusion, zwischen weich und hart.
Christian Schnurer
Eröffnung: Donnerstag, 31. März 2011, 19 Uhr
Dauer: 01.04. - 15.05.2011
Im letzten Herbst startete Christian Schnurer mit einem unkonventionellen, dreirädrigen Fahrzeug, der „Argonaut Mathilda" zu einer dreiwöchigen Fahrt in den Süden. Von München über die Alpen und von dort weiter quer durch den Balkan über zahlreiche Grenzen hinweg bis in die Türkei nach Istanbul, eine der Europäischen Kulturhauptstädte 2010. Dort angekommen montierte er zwei selbst gebaute Schwimmschläuche an sein Gefährt, um damit den Bosporus zu überqueren. Zwischen Containerschiffen, Passagierfähren und Begleitkonvoi eingeklemmt erreichte er so das Ende seiner Reise : Die asiatische Seite der Stadt Istanbul und damit einen neuen Kontinent.
Neben den Herausforderungen, die die technische Machbarkeit an ihn stellte, war für Schnurer der Traum von einer uneingeschränkten Bewegungsfreiheit die treibende Kraft für sein abenteuerliches Projekt.
Gudrun Kemsa
Urban Stage
Eröffnung: Donnerstag, 27. Januar 2011, 19 Uhr
Dauer: 28.01. - 06.03.2011
In der Ausstellung „URBAN STAGE" zeigt Gudrun Kemsa eine Auswahl ihrer großformatigen Fotoarbeiten sowie eine Videoinstallation. Darin geht es ihr um Menschen, die sich in ganz alltäglicher Weise im öffentlichen Raum bewegen und aus dem Blickwinkel dieser Bilder wie Schauspieler auf einer Bühne wirken. Luxusmeilen in Manhattan, die Stadtsilhouette von Los Angeles oder auch urbane Strandpromenaden an der Côte d'Azur oder in Venice Beach sind ihr dafür die willkommene Kulisse.
Die Konzeption und Wirkung der Arbeiten von Gudrun Kemsa ist mit dem Aspekt von Stillstand und Bewegung intensiv verbunden. Im Spannungsfeld der jeweiligen medialen Eigenschaften und technischen Möglichkeiten von Fotografie und Film gelingt es ihr, Zeit sichtbar werden zu lassen. Kemsas gezielt statische Fotoblicke sehen wie aus dem Fluss der Zeit herausgeschnittene Momentaufnahmen aus, die jenseits des gezeigten Augenblicks ein „Vorher" und „Nachher" einschließen.
Ausstellungen 2010
Captain Pamphile -
nach einem Roman von Alexandre Dumas
Ein Bildroman in Stücken
Eröffnung: 23.09.2010, 19 Uhr
Dauer: 24.09. - 21.11.2010
Mit Christoph Bannat, Peter Böhnisch, Lutz Braun, Jonathan Brewer, Hansjörg Dobliar, Matthias Dornfeld, Drei Hamburger Frauen, Hans Christian Dany, Stephan Dillemuth, Ulrich Emmert, Stefan Ettlinger, Heike Föll, Anna Gudmundsdottir, Markus Gutmann, Sebastian Hammwöhner, Sophie von Hellermann, Uwe Henneken, Peter Herrmann, Nadira Husain, Dani Jakob, Kerstin Kartscher, Jürgen Kisch, Korpys & Löffler, Clemens Krümmel, Elke Krystufek, Friedrich Kunath, Nikolaus List, Hans-Jörg Mayer, Isa Melsheimer, Christina Morhardt, Ariane Müller, Piotr Nathan, Silke Otto-Knapp, Katrin Plavcak, Peter Pommerer, Christoph Prasch, Peter Stauss, Thomas Ravens, Gunter Reski, Daniel Roth, Christian Schwarzwald, Markus Selg, Andreas Seltzer, Amy Sillman, Martin Skauen, Stefan Thater, Wawrzyniec Tokarski, Susan Turcot, Markus Vater, Gabriel Vormstein, Marcus Weber, Klaus Winichner, Waldemar Zimbelmann, Claudia Zweifel.
Treffpunkt in Waldkraiburg
Eröffnung: Donnerstag, 17. Juni2010, 19 Uhr
Dauer: 18.06. - 18.07.2010
Welches Motto würde besser zu einer jungen Stadt wie Waldkraiburg passen, als das des Aufeinandertreffens und des Austausches. Immer schon war in dieser Stadt, die sich in ihren Anfängen selbst erfinden musste, die Frage des Miteinanders ebenso wichtig, wie die Notwendigkeit, Altes und Neues zu verbinden. Tatsächlich bestimmt die Geste der Begegnung und des Austausches noch heute das lebendige kulturelle Geschehen der Stadt, die sich einem aktiven Umgang mit zeitgenössischer Kunst verschrieben hat. So lag es nahe, einmal den kommunikativen Aspekt besonders zu betonen und mit dem kreativen Potenzial der in unserer Region lebenden Künstlerinnen und Künstler zu verbinden.
In der Ausstellung »Treffpunkt in Waldkraiburg« anlässlich des 50 jährigen Jubiläums der Stadt, präsentieren die Mitglieder des Kunstvereins Inn-Salzach gemeinsam mit eingeladenen Künstlerkolleginnen und -Kollegen aus der näheren und weiteren Region neue Arbeiten, die miteinander in einen spannenden Dialog treten.
Klaus Martin Treder
A Horse with no Name
Eröffnung: Donnerstag, 29. April 2010, 19 Uhr
Dauer: 30.04. - 06.06.2010
Der in Berlin lebende Maler Klaus-Martin Treder gibt der Galerie ein neues Gesicht. Neben seinen Bildern zeigt er ein extra für Waldkraiburg entstandenes Kartonageobjekt und stellt seine in den letzten Jahren kontinuierlich entstandene Plakatserie vor.
Im Zentrum der Ausstellung „A Horse with no Name" bestimmt jedoch eine ausgreifende, scheinbar kompakte Installation das Geschehen. Diese Arbeit mit dem Titel „Scene at Night" - also „Schauplatz bei Nacht" - ist aus breiten, von der Decke bis zum Boden reichenden, farbigen Papierbahnen konstruiert, die einen Raum-im-Raum definieren. Auch wenn der Blick in sein Inneres zunächst verstellt scheint, so laden variabel gestaltete Durchgänge zwischen den Papierbahnen zum Betreten der neu entstandenen Örtlichkeit ein. Sie funktionieren wie eine Membran, die dazu ermuntert, zwischen Innen- und Außenraum der Installation hin und her zu wechseln.
Waldbild
Eröffnung: Donnerstag, 21. Januar 2010, 19 Uhr
Dauer: 21.01. - 28.02.2010
Mit Arbeiten von Laurenz Berges, Sebastian Brandt, Alexander Braun, Sven Drühl, Sabine Gross, Sanna Kannisto, Stefan Sehler, Simone Schardt, Nadim Vardag, Stefan Wissel, Gabriele Worgitzki, sowie Gerhard Richter mit einem Künstlerbuch, Nikolaus Theile mit dem Magazin »Waldung«.
Obwohl als Thema nie ganz aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit verschwunden genießt der »Wald« gerade in letzter Zeit wieder besondere Aufmerksamkeit: Als natürliche Ressource, als Naherholungsgebiet oder als bedrohte Natur, für die das »Waldsterben« oder die Abholzung der Urwälder zum Synonym geworden sind.
Doch spielen nicht nur biologische oder ökologische Fragestellungen eine Rolle. Gerade die Kulturwissenschaften beschäftigen sich in den letzten Jahren verstärkt mit diesem Thema, das äußerst vielschichtige, gesellschaftliche und individuelle Aspekte beinhaltet.
Michael Jäger
Eröffnung: Donnerstag, 11. März 2010, 19 Uhr
Dauer: 12.03. - 18.04.2010
Farbe und Raum sind die beiden grundlegenden Momente der Arbeit von Michael Jäger, der sich an der Nahtstelle zwischen Malerei und Rauminstallation bewegt und dabei beide Themen virtuos miteinander verschränkt.
Indem er vorhandene räumliche Bezüge verstärkt oder konterkariert, reagiert Michael Jäger auf den vorgefundenen Ausstellungsort. Mittels intensiver Farbflächen und einer Linienführungen, die unsere, an den Gesetzen der Zentralperspektive geschulten Sehgewohnheiten für seine Zwecke nutzt, konstruiert Michael Jäger einen neuen Raum im Raum - wie ein begehbares Bild. In ihm werden dann in einem zweiten Schritt seine Arbeiten installiert.
Ausstellungen 2009
Andreas Feininger
New York in the Forties
Eröffnung: Donnerstag, 01. Oktober 2009, 19 Uhr
Dauer: 02.10. - 15.11.2009
Andreas Feininger gehört zu einer Künstlergeneration, die in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg die Fotografie als künsterlisches Medium für sich entdeckte und eine neue fotografische Sehweise entwickelte. Klarheit, Einfachheit und Organisation sind für ihn die Grundprinzipien seiner Arbeit. Wie kaum ein anderer verstand es Andreas Feininger, Bildinhalte mit strengen formalen Kriterien, wie Perspektive und Kompostion, zu verknüpfen.
Als Sohn des berühmten Malers Lyonel Feininger 1906 in Paris geboren, wächst Andreas Feininger in Berlin, Weimar und Dessau auf. Seine Jugend ist eng verbunden mit den Stationen des legendären Bauhauses, wo er zum Kunsttischler ausgebildet wird. Nach dem anschließenden Architekturstudium arbeitet Feininger unter anderem bei Le Corbusier in Paris. Als ihn 1933 in Frankreich die Arbeitserlaubnis entzogen wird, geht er zunächst nach Stockholm. Hier konzentriert er sich zunehmend auf die Fotografie und machte sich sehr bald einen Namen als renommierter Architekturfotograf. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs emigriert Feininger nach New York.
Peter Böhnisch
Neues aus der Löwengrube
Eröffnung: Donnerstag, 07. Mai 2009, 19 Uhr
Dauer: 08.05. - 21.06.2009
Eine stark erzählerische Komponente begleitet die Papierarbeiten von Peter Böhnisch, der aus dem Fundus der christlichen Ikonographie ebenso wie aus der Welt der Sagen und Märchen aber auch aus persönlichen Mythologien schöpft. Seine Bildfindungen rufen ein Echo hervor, wie die Szenen eines Traums, der mit Erinnerungen und Bruchstücken aus der Wirklichkeit arbeitet, ein Wiedererkennen evoziert und doch nicht wirklich im Realen verankert ist. Dabei entwickelt Peter Böhnisch eine eigenwillige Bildsprache aus persönlichen Verknüpfungen und unerwarteten Anspielungen, sodass seine Arbeiten in der Aussage offen und vieldeutig bleiben.
Vincent Tavenne
SENDER ÄTHER EMPFÄNGER
Eröffnung: Donnerstag, 19. März 2009, 19 Uhr
Dauer: 20.03. - 26.04.2009
Das Farb-, Form- und Raumuniversum von Vincent Tavenne bietet sich an, ohne sich aufzudrängen: Als skulpturale Erscheinung mit definierter Form und Farbigkeit, oder als Erlebnisraum, den zu betreten oder zu durchschreiten dem Betrachter freigestellt ist. Als Grundmaterial für seine Skulpturen verwendet Vincent Tavenne farbige Stoffe. In vielfacher Hinsicht spielt er die Möglichkeiten seines Materials aus und öffnet so neue Perspektiven. Bei seinen ortsspezifischen Ausstellungen verstellen Zeltskulpturen den Durchgang, geben Kulissen dem Raum ein neues Gesicht oder werden Stoffbahnen zu Raumteilern und animieren den Besucher so, den Ort einmal anders zu erleben.
Daneben zeigt Vincent Tavenne aber auch Papierarbeiten und Objektkästen. Gerade in der Heterogenität der verschiedenen Werkgruppen untereinander zeigt sich die alles verbindende Grundidee: So erzeugt Vincent Tavenne Zonen des Verborgenen, Unbegreiflichen, die sich doch als durchlässig erweisen und sich dem aktiven Publikum stets enthüllen.
Jessica Backhaus
Jesus and the Cherries / What Still Remains
Eröffnung: Donnerstag, 5. Februar 2009, 19 Uhr
Dauer: 06.02. - 08.03.2009
Die poetischen und manchmal auch ein wenig melancholischen Arbeiten der in New York lebenden Fotografin Jessica Backhaus beschäftigen sich mit Fragen nach dem Verrinnen der Zeit und Aspekten der Vergänglichkeit. Vorgefundene Alltagsgegenstände und Konstellastionen erzählen von Träumen und Hoffnungen der Menschen, wecken Erinnerungen oder schaffen einen poetischen Raum zwischen Vorstellung und Wirklichkeit. In ihrer Ausstellung in der Städtischen Galerie Waldkraiburg zeigt die Fotokünstlerin Arbeiten aus den Werkgruppen »Jesus and the Cherries« und »What Still Remais«.Beiden gemeinsam ist die Frage nach Übergang und Wandel - im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.
In ihrem Fotoprojekt »Jesus and the Cherries« (2001 - 2004) hat Jessica Backhaus kurz nach der Wende begonnen, die Bewohner und ihr Lebensumfeld in einer Ortschaft in Westpommern zu portraitieren.
Ausstellungen 2008
Yuan Shun
Fotografien und Papierarbeiten
Eröffnung: Donnerstag, 9. Oktober 2008, 19 Uhr
Dauer: 09.10. - 16.11.2008
Yuan Shun, der in Peking und Berlin lebt, ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen. Chinesische Malereitradition und europäische Moderne, fernöstliche Philosophie und westliche Einflüsse vereinen sich in seinen Werken zu faszinierenden utopischen Entwürfen.
Mit einfachsten Mitteln wie Holz und Sand, sowie ein wenig technischem Zubehör formt Yuan Shun Modell-Landschaften, die er anschließend in Fotos festhält. In ihrer eigenartigen Gestimmtheit scheinen sie real und doch nicht ganz von dieser Welt. Ähnliches gilt auch für seine Zeichnungen, die sowohl mit westlichen als auch mit fernöstlichem Material arbeiten. In einem frei gestalteten Farbraum mit Bezügen zur chinesischen Landschaftsmalerei setzt Yuan Shun vielfältige Anspielungen in Szene.
Britta Lumer - Where happiness lives
Unheimliche Geborgenheit
Eröffnung: Donnerstag, 10. April 2008, 19 Uhr
Dauer: 11.04. - 18.05.2008
Die Sehnsucht nach Schutz und Glück, aber auch deren Verletzlichkeit, sprechen aus den Aquarell- und Kohle Zeichnungen von Britta Lumer.
Durch die Wahl übergroßer Formate und überraschender Arbeitsmittel wie Kohlestaub, Staubsauger und Kompressor, überschreiten sie kühn die Grenze zur Malerei. Abgründig und unheimlich wirken ihre scheinbar harmlosen Häuser und Wälder auf den zweiten Blick.
Fast scheint es als würden die Bäume mit ihren verschlungenen Ästen ein Eigenleben entwickeln, als wären die Häuser nur unserer Vorstellung entsprungen, real und irreal zugleich.
Beautiful World
Eröffnung: Donnerstag, 29. Mai 2008, 19 Uhr
Dauer: 29.05. - 06.07.2008
Olivier Jobard, Francesco Jodice, Ted Partin, Oliver Sieber, Katja Stuke
Die Städtische Galerie Waldkraiburg zeigt mit »Beautiful World« fünf internationale Portraitpositionen zwischen Fotografie, Filmstill und Video. Vom 29. Mai - 06. Juli 2008 stellen Olivier Jobard (Paris), Francesco Jodice (Mailand), Ted Partin (New York), Oliver Sieber (Düsseldorf) und Katja Stuke (Düsseldorf) ihren sehr persönlichen Zugang zum Thema Menschenbild vor. Dabei eröffnen die fünf Künstler in ihren Foto- und Videoarbeiten vielgestaltige Bild- und Lebenswelten. So gewähren sie Einblicke in unterschiedlichste Lebensentwürfe und Seinszustände von meist jungen Menschen. Im Zentrum steht der oft eigenwillige Umgang der Portraitierten mit Identität und Rolle im Spannungsfeld zwischen dem Selbst und den Anderen, aber auch die Frage nach dem Zufall oder nach den Vorgaben von Herkunft und sozialer Wirklichkeit.
Unlikely
Eröffnung: Donnerstag, 21. Februar 2008, 19 Uhr
Dauer: 21.02. - 30.03.2008
Elizabeth Cooper, Leo de Goede, Terry Haggerty, Jasmine Justice, Bertold Mathes, Klaus Merkel, Sonia Rijnhout, Gary Stephan
Ausgangspunkt der Ausstellung »Unlikely« ist das gemeinsame Nachdenken über Malerei und was sie heute sein kann. Ihr Initiator und Kurator Leo de Goede ist auch als Künstler an dem Projekt beteiligt. Aus seinem subjektiven Blickwickel heraus diskutiert und bietet die Ausstellung mögliche neue Sichtweisen auf zeitgenössische, abstrakte, nicht figurative Malerei.
Die beteiligten Künstler handhaben ihre Mittel jeweils unterschiedlich, eben »unlike«, aber stets sehr bewusst. Es geht um eine Malerei, die nach neuen Wegen der Bilderzeugung sucht. Sie lässt die Figur im Bild zu, ohne figurativ zu sein und geht mal spontan, mal systematisch vor. Im Spannungsfeld zwischen Material, Erzählung, Zufall und Konzept entstehen so Arbeiten, die sich letztlich der Bilderzeugung, dem »Image« verschrieben haben.
Ausstellungen 2007
Changing Spaces
Eröffnung: Donnerstag, 27. September 2007, 19 Uhr
Dauer: 27.09. -11.11.2007
Martin Kobe, Karsten Konrad, Claudia Kugler, Petra Ottkowski, Alexandra Ranner, Bojan Sarcevic und Romana Schmalisch
Mit Martin Kobe, Karsten Konrad, Claudia Kugler, Petra Ottkowski, Alexandra Ranner, Bojan Sarcevic, Romana Schmalisch
Der Raum als verlässliche Konstante scheint sich immer mehr aufzulösen. Neueste naturwissenschaftliche Erkenntnisse und die neuen Möglichkeiten der digitalen Medien sprengen alte Bezugsysteme und verändern unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit. Die Konstruktion von Räumen scheint - zumindest im virtuellen Umfeld - beliebig möglich. Der Raum, definiert als Ort der Selbstvergewisserung und Realitätsverankerung, passt sich den jeweils imaginierten Lebenswelten an. In einer Zeit, in der sich alle Lebensbereiche und vor allem unsere Wahrnehmung derselben rasant verändern und Orte häufig nur noch Konstrukte zu sein scheinen, stellt sich die Frage nach dem Raum in der Kunst höchst aktuell.
Euan MacDonald
Where flamingos fly
Eröffnung: Donnerstag, 10. Mai 2007, 19 Uhr
Dauer: 10.05. - 24.06.2007
Die Städtische Galerie Waldkraiburg zeigt die neuesten Arbeiten des in Los Angeles lebenden kanadischen Künstlers Euan Macdonald (geb. 1965). Die Ausstellung „Where Flamingos Fly", in deren Zentrum alte Broadway Musical Standards stehen, verbindet auf assoziative Weise die dort angelegte Figur des einsamen und romantischen Großstadtmenschen mit ganz neuen und unerwarteten Möglichkeiten der Annäherung und Wahrnehmung des vorhandenen Materials.
Die Notenblätter von berühmten Broadway Musical Standards, die er zufällig in einem Antiquariat in Los Angeles gefunden hat, sind für Euan Macdonald das Ausgangsmaterial für die Waldkraiburger Ausstellung. Ein (Musik-)Video sowie Zeichnungen, Fotografien und ein Künstlerbuch erzählen eine frei assoziierte Bildergeschichte, voller Anspielungen und Zitate, die sich an die Titel dieser berühmten Broadway Melodien anlehnt.
Klaus Merkel
figures/HEFT
Eröffnung: Donnerstag, 29. März 2007, 19 Uhr
Dauer: 29.03. - 06.05.2007
Die Städtische Galerie Waldkraiburg zeigt eine Einzelausstellung des 1957 geborenen Malers Klaus Merkel. In einer bisher noch nie gesehenen Konstellation bringt sie Bilder aus seinem 25-jährigen Oeuvre zusammen - von neuesten Arbeiten bis hin zu solchen aus den frühen 1980er Jahren. Die aktuelle Auswahl der Werke geht dabei konsequent von der Figur des autonomen Einzelbildes aus, mit seiner hohen malerischen Präsenz und individuellen poetischen Kraft.
Spätestens seit Mitte der 1980er Jahre ist Klaus Merkel als Maler bekannt, dessen Bilder in Serien, Katalog- und Ausstellungskonzepten entstehen. Indem er seine eigenen Arbeiten wieder malt, sie katalogisiert, zitiert, schichtet und erneut zusammenstellt, scheint Klaus Merkel sie als Einzelbild zu entwerten. Dabei wird aber oft übersehen, dass diese Operationen immer von Bildideen gespeist sind und immer auf die Entstehung eines neuen Bildes abzielen. Tatsächlich wird aber gerade der Frage nach dem Einzelbild bei der Rezeption des Werks von Klaus Merkel zu wenig Beachtung geschenkt.
Die Ausstellung figures/HEFT möchte diese Lücke füllen und sich ganz auf das Einzelbild konzentrieren, mit seiner individuellen Ausdruckskraft und poetischen Schönheit. Es ist das spezielle Anliegen des Projekts, das Augenmerk auf das „Bild als Bühne" und auf das „Bild als Ort der Erzählung" zu lenken.
Raïssa Venables
Fotografie
Eröffnung: Donnerstag, 9. Februar 2007, 19 Uhr
Dauer: 09.02. - 18.03.2007
Die in New York lebende Raïssa Venables (geb. 1977) zeigt Fotografien von wundersamen Räumen in berauschender Farbigkeit. Aber in aller ihrer Pracht entwickeln die Fotos schnell ein Eigenleben, das zunehmend verunsichert: Ins Nirgendwo stürzende Linien, verbogene Fluchtpunkte, seltsam verformte Treppenaufgänge und eigentümliche Perspektivwechsel innerhalb eines Bildes erzeugen ein latentes Gefühl von Unsicherheit. Nirgends gibt es einen Anhaltspunkt in diesem schwankenden Bildgefüge, der uns einen festen Stand einnehmen ließe. Begleitet von einer intensiven Farbigkeit, die im Wechsel von Licht und Schatten dunkle Geheimnisse vermuten lässt, wirkten diese Arbeiten wie aus einer anderen Welt. In ihren zunächst analog abgelichteten und anschließend am Computer verfremdeten Fotografien spürt die Künstlerin der Geschichte von ganz unterschiedlichen Orten nach.
Ausstellungen 2006
Svenja Kreh
my philosophical tree
Eröffnung: Donnerstag, 19. Oktober 2006, 19 Uhr
Dauer: 19.10. - 26.11.2006
Schon der Titel der Waldkraiburger Ausstellung, deutet es an: Svenja Kreh entwirft in ihren meist großformatigen Papierarbeiten, einen eigenwilligen Bilderkosmos, der auf einer sehr persönlichen und eindringlichen Auseinandersetzung mit der Welt beruht. So lässt sie mit den Mitteln von Malerei und Zeichnung einen bizarren und subjektiven Baum der (philosophischen) Erkenntnis wachsen. In manchmal verstörender Weise greift Svenja Kreh dabei auf alle möglichen verfügbaren Referenzen der Literatur- oder Kunstgeschichte ebenso zurück, wie auf zeitgenössische populäre Kultur oder religiöse Motive. Phantastische Vorstellungswelten bis hin zu entsprechenden Filmen oder Comics und Science Fiction Romane interessieren sie dabei besonders.
Stefanie Schneider
Wasteland
Eröffnung: Donnerstag, 18. Mai 2006, 19 Uhr
Dauer: 18.05. - 2.07.2006
Stefanie Schneiders (*1968) unverwechselbare Fotografien treffen den Nerv der Zeit. Aus altem, zum Teil verblassendem Polaroid-Material hergestellt haben sie eine traum-wandlerische Gestimmtheit, die an alte Hollywoodfilme erinnert: Lakonisch und reduziert, aber äußerst eindringlich erzählen ihre Fotografien von existenziellen Lebenssituationen: Von Liebe und Sehnsucht, Lust und latenter Gewalt, aber auch von Aufbruch und Veränderung.
Alte Polaroidfilme, gefunden bei einem Trödler in Los Angeles, brachten Erstaunliches zu Tage: Statt klarer, satter Farben entstanden auf Stefanie Schneiders Fotografien unvorhersehbare Leerstellen, Lichteinschlüsse und Farbverschiebungen, denn die chemischen Prozesse hatten die Bildqualität der Fotos beeinflusst. Inzwischen führt die richtige Mischung aus Inszenierung, Manipulation und Zufall Stefanie Schneider zu Bildern, die flüchtig sind und doch eindringlich wie Traumbilder. Ihre unverwechselbaren Fotografien - surreal und entrückt - berühren die Phantasie der Betrachter. Dabei greift sie mit Vorliebe die gängigen Klischees über die Rollen der Geschlechter auf, spielt mit ihnen und lässt sie doch ins Leere laufen.
Zeichen und Wunder
Eröffnung: Donnerstag, 30. März 2006, 19 Uhr
Dauer: 30.03. - 07.05. 2006
Hansjörg Dobliar, Bernd Ribbeck und Claudia Wieser
Auf den ersten Blick scheinen die Arbeiten von Dobliar, Ribbeck und Wieser wenig miteinander zu tun zu haben. Zu groß sind die Unterschiede im Bezug auf Maltechnik, Material, Oberfläche oder Bildfigur. Ihre Gemeinsamkeiten sind vielmehr in einer übereinstimmenden künstlerischen Haltung zu finden: Denn alle drei formulieren in bildhafter Weise jeweils eigene, neue Bedeutungsräume, die man mit den Begriffen utopisch, ideal, auratisch oder vielleicht auch romantisch beschreiben könnte. Dabei greifen sie auf das reiche Formenvokabular der klassischen Moderne zurück und lassen »alte« formale Muster, Strukturen und Zeichen in heutige Bildformulierungen einwandern. Auch wenn die drei Künstler weit davon entfernt sind, den utopischen Zukunftsglauben der Moderne zu teilen, so sind es doch die Haltungen jener Zeit und manche ihrer bereits verloren geglaubten Inhalte, die hier wieder neu zur Sprache gebracht werden.
Sven Drühl -
Alpenterror
Eröffnung: Donnerstag, 09. Februar 2006, 19 Uhr
Dauer: 09.02. - 19.03.2006
Der in Berlin lebende Künstler und Autor Sven Drühl (geb. 1968) spielt in seiner Malerei sowohl konzeptionell wie ironisch mit dem Gedanken der Nachahmung. Grundlage seiner in eigenwilligem Stil kopierten Gemälde sind Transformationen von »Klassikern« der Kunstgeschichte: Landschaftsmalerei der Romantik oder der Moderne aber auch Motive von zeitgenössischen Künstlerkollegen dienen als Vorlage. Allerdings kopiert Sven Drühl seine berühmten Vorbilder nicht wirklich, sondern er bildet sie mit heutigen Mitteln nach und schafft sie so quasi neu. Für die Umrisszeichnung verwendet er Silikonpaste; Ölfarben und glänzende Lacke lassen die Bilder in einem neuen Licht erscheinen.
Ausstellungen 2005
Zeitgenössische Fotokunst aus Kanada
Eröffnung: Donnerstag, 24. November 2005, 19 Uhr
Dauer: 25.11.2005 - 22.01.2006
Nicolas Baier, Lynne Cohen, Stan Douglas, Isabelle Hayeur, Vid Ingelevics, Emmanuelle Léonard, Mark Lewis, Scott McFarland, Louise Noguchi, Alain Paiement, Carlos und Jason Sanchez sowie Michael Snow
Auch für kanadische Künstler ist die Fotografie immer mehr zu einem wichtigen Mittel geworden, um über die Lebensbedingungen in unserer modernen und globalisierten Welt nachzudenken. Dies spiegeln auch die Positionen jener zwölf Künstlerinnen und Künstler wieder, welche die kanadische Kuratorin Marie-Josée Jean für die Ausstellung ausgewählt hat.
Die gezeigten Fotografien bewegen sich zwischen humorvoll Inszeniertem und streng Dokumentarischem und behandeln so unterschiedliche Themen wie Naturräume, Stadtlandschaften, Themenparks oder Wohnstätten. Gemeinsam ist ihnen dabei die intensive und kritische Auseinandersetzung mit dem aktuellen Lebensgefühl der Kanadier zwischen Tradition und Globalisierung: So stehen in diesen Fotografien kanadische Naturlandschaften neben von Menschenhand geprägten Stadt- und Kulturlandschaften, stößt die Darstellung einer realen Alltagsumgebung auf vorgestellte und inszenierte Wirklichkeit. Damit nähern sich die kanadischen Fotokünstler auf vielfältige Weise der Lebenswirklichkeit der Menschen - nicht nur in Kanada - und setzen diese beziehungsvoll in Szene.
Nicolas Baier arbeitet mit visuellen Überlagerungen von Zeitebenen durch Ineinanderschichtung von Alltagsfragmenten; Lynne Cohen dokumentiert fremd wirkende, von sozialer Distanz gekennzeichnete Interieurs, in denen die Grenzen zwischen Innen und Außen, Kultur und Natur verschwommen sind; Stan Douglas operiert mit der Wechselwirkung von öffentlichem Raum und sozialem Leben; Isabelle Hayeur untersucht die Auswirkung der Globalisierung auf die Umwandlung der urbanen Landschaften;
Unheimlich jung
Erffnung: Donnerstag, 29. September 2005, 19 Uhr
Dauer: 29.09. - 13.11.2005
Kinder und Jugendliche in der zeitgenössischen Kunst
Kinder und Jugendliche sind für Erwachsene oft unverständlich. Ihre Umgangsformen und Rituale, Spiele und Gewohnheiten werden als anders, als fremd und dadurch vielleicht als bedrohlich oder sogar beängstigend erlebt. An der jungen Generation werden Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen gesehen, mit denen sich die Gesellschaft eigentlich selbst beschreiben müsste. Wie aber spiegelt die zeitgenössische Kunst dieses Unbehagen wider? Mit welchen »Bildern« werden Kinder und Jugendliche dargestellt?
Die Ausstellung geht diesen Themen nach, jedoch ohne einseitig Position zu beziehen. Nicht Kindheitsdarstellungen an sich sind ihr Fokus, sondern der Grenzbereich, in dem die Wahrnehmung von Kindheit und Jugend »kippt« und diese etwas Verstörendes erhält.
Anne Berning
Reread Another
Eröffnung: Donnerstag, 2. Juni 2005, 19 Uhr
Dauer: 02.06. - 03.11.2005
Anne Berning bedient sich in ihrer Malerei aus vorhandenem Material, dass sie der Geschichte der Kunst entnimmt - sie kombiniert und interpretiert es jedoch stets im eigenen Sinne. So sind zum Beispiel die Buchrücken ihrer Künstlermonographien nicht nur in etwa 10-facher Übergröße gemalt, sondern auch Neufindungen von möglichen, aber nicht realen Kunstbänden.
Daneben entstehen mehrteilige Assemblagen aus Bildzitaten (die oft auch verändert werden) kombiniert mit monochromen Farbflächen und kurzen Texten über Kunst. Dieses als Malerei formulierte Material wird je nach Ausstellungssituation zu vielteiligen, wandfüllenden Bildern zusammengesetzt, oder als Ateliertisch ausgebreitet.
So entsteht ein Geflecht aus bisher ungesehenen Bezügen, aus Anspielungen und Kommentaren: Durch ihre malerische Praxis schafft Anne Berning neue Referenzräume für unsere Wahrnehmung jenseits eingefahrener Sehtraditionen oder kunsthistorischer Kategorien.
Madame Réalité
Eröffnung: Donnerstag, 17. März 2005, 19 Uhr
Dauer: 17.03. - 01.05.2005
Philipp Goldbach, Claudia Kugler, Marcus Neufanger, Achim Sakic, Anja Schrey, Oliver Sieber, Thomas Werner, Stefan Wissel, Elmar Zimmermann
Realität hier einmal nicht als vermeintliches Fixum, das von Künstlerinnen und Künstlern zitiert oder interpretiert wird, sondern »Realität« als Material und künstlerisches Konstrukt: wandelbar, launisch und frei.
»Im Gegensatz zu einem naturalistischen Verständnis von Realismus geht es dabei nicht um die getreue Abbildung von Wirklichkeit, sondern darum, Wirklichkeit zum Zeugen von Persönlichkeit zu machen. Der verbindliche Bezugspunkt dieser Kunst ist nicht Realität sondern Intimität. Gerade deswegen wirkt sie so realistisch - und ist zugleich naiv, sexy und zutiefst romantisch.«
Ausstellungen 2004
Jochen Twelker
Gefährliche Liebschaften
Eröffnung: Donnerstag, 18. November 2004, 19 Uhr
Dauer: 18.11. - 30.01.2005
Malerei
Jochen Twelker findet seine Motive im Alltag - beim Blick in den Kleiderschrank, auf den Wühltisch im Kaufhaus oder in einer anonymen Menschenmenge. Wäschestapel aus buntbedruckten Textilien oder am Körper getragene T-Shirts und Blusen mit geometrischen Mustern sind Anlass für seine Malerei.
Dabei interessieren ihn Stoffmuster, die sich aus einem in der Geschichte der modernen Malerei vorhandenen Konvolut abstrakter Formen bedienen: Streifen, Quadrate oder farbige Punkte sind die sich immer wiederholenden Elemente. In den neueren Bildern schleust Jochen Twelker auch Stoffe mit gegenständlichen Bildmotiven ein: In »Rumble in the Bronx« sind es vier »Portraits«, die an japanische Manga-Comics und Popart erinnern, es kann aber auch eine Südseelandschaft oder ein Jesusgesicht sein.
Claudia Kugler
The jungle crouched,
humped in silence Fotografie und Video
Eröffnung: Donnerstag, 13. Mai 2004, 19 Uhr
Dauer: 13.05. - 27.06.2004
Angesiedelt im Niemandsland zwischen Realität und Fiktion, zwischen Naturraum und künstlicher Welt, bieten diese Arbeiten von Claudia Kugler allen Spielraum, um sie mit eigenen Assoziationen zu füllen. Das dabei so manches mal der Standpunkt des Betrachtes im wahrsten Sinne des Wortes unsicher wird, ist dabei durchaus gewollt.
Menschenleere Waldlandschaften, geheimnisvolle Baumreihen und Lichtungen spielen eine wesentliche Rolle in den Fotografien und Videofilmen der Nürnberger Künstlerin Claudia Kugler. Ausgangsmaterial ihrer Arbeit sind eigene Landschaftsfotografien, die sie am Computer digital bearbeitet und zu Filmsequenzen zusammensetzt. Aber was auf den ersten Blick wirkt, als würde einfach ein Standbild wiedergegeben, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Videoschleife, die eine sich langsam verändernde Landschaft zeigt.
Thomas Werner
ANIMA
Eröffnung: Donnerstag, 18. März 2004, 19 Uhr
Dauer: 19.03. - 02.05.2004
Malerei und Computeranimation
Die Städtische Galerie Waldkraiburg bietet einen Einblick in die aktuelle Arbeit des in Frankfurt a. M. lebenden Künstlers Thomas Werner (geb. 1957). Gezeigt wird eine repräsentative Auswahl großformatiger Malerei, sowie einige der für sein Schaffen so wesentlichen Bildentwürfe. Darüber hinaus stellt Thomas Werner auch seine erste Computeranimation mit dem Titel Slowtime vor, die bisher nur in Frankfurt zu sehen war.
Thomas Werner entwickelt seine farbenprächtige und teils sehr großformatige Malerei in einem vielschichtigen Prozess am Computer. Dabei verwendet er vorgefundenes, fremdes Bildmaterial ebenso, wie abstrakte, ornamentale Formen und Strukturen, die er aus eigenen, älteren Bildern übernimmt.
Ausstellungen 2003
Caro Suerkemper
Freuden des Hauses
Eröffnung: Donnerstag, 23. Januar 2003, 19 Uhr
Dauer: 23.01. - 07.03.2003
Installationen und Papierarbeiten
Die Ausstellung „Freuden des Hauses" von Caro Suerkemper
(geb. 1964) bietet einen umfassenden Einblick in die aktuelle Arbeit der in Berlin lebenden Künstlerin. In der Städtischen Galerie Waldkraiburg wird eine Installation aus Modellen, kleinen Möbelstücken und zahlreichen Papierarbeiten gezeigt.
Im Zentrum der Ausstellung von Caro Suerkemper stehen äußerst virtuos gemalte Aquarelle, auf denen Menschen, meist Frauen dargestellt sind. Ergänzt und bespiegelt werden die Aquarelle durch ein fast mannshohes Modell eines Lüftelhauses, das sich vor unseren Augen langsamen auf einem Karussell dreht, sowie eine Inszenierung mit bäuerlich anmutenden Kindermöbeln. Die solchermaßen nostalgisch aufgeladenen Räume mit ihrer Heile-Welt-Methaphorik stehen jedoch in einem irritierenden Widerspruch zu den Bildmotiven, die Caro Suerkemper gewöhnlich in Zeitschriften oder auf alten Fotos findet: Ob Gruppenbild, Trachtenportrait, Akt oder Frauenbildnis, stets umkreisen sie die Abgründe menschlicher Befindlichkeiten und Phantasien, ohne diese genau zu benennen.
Dem entspricht auch der Malstil: Leicht und luftig hingeworfene Farbflächen, Tupfen und Akzente betonen einzelne Partien der Figur, lösen sich auf in Farbseen, um sich dann unter unserem Blick zu Körper und Figur zusammen zu schließen. Oft an der Grenze zum Grotesken fordern uns diese Figuren heraus, verwickeln uns in eine Zweisprache. Dabei kommt immer wieder deren Blick ins Spiel, ein Blick, der uns zu fixieren scheint und doch uns nicht meint. Jenseits des Motivischen atmen die Aquarelle von Caro Suerkemper eine Intensität und Dichte, die sich stets an der Grenze zum Hintergründig - geheimnisvollen, ja Abgründigen bewegt.
Ivan Fayard
BLINK
Eröffnung: Donnerstag, 25. September 2003, 19 'Uhr
Dauer: 26.09. - 09.11. 2003
Die Ausstellung BLINK von Ivan Fayard (geb. 1969) bietet zum ersten mal in Deutschland einen Einblick in die aktuelle Arbeit des in Paris und Los Angeles lebenden Malers. In der Städtischen Galerie Waldkraiburg werden seine neuesten, meist großformatigen Arbeiten gezeigt.
Die erste Einzelausstellung des Bernard Frize-Schülers in Deutschland geht auf zwei, etwa zeitgleich entstandene und noch nicht abgeschlossene Serien zurück: Die runden Farbtafeln aus der Serie »Tondibulles«, die an stilisierte Augäpfel erinnern, sowie die aktuellen Arbeiten aus den »Usurpers Series«. Letzteres sind gemalte Aneignungen aus der Welt des Zeichentrickfilms: Bilder von Schneewittchen und den Zwergen, von Pinoccio oder der Meerjungfrau Ariell, die Ivan Fayard jedoch in künstlerischer Freiheit wendet und interpretiert.
Daher Achtung! Auch wenn uns diese Bilder an bekannte Figuren aus der Welt des Zeichentricks erinnern, so täuscht der erste Eindruck - hier ist nichts so harmlos wie es scheint. Durch malerische Tricks, wie die Verschiebung der Perspektive oder durch das Verstärken oder Hinzufügen eines neuen Details, unterlaufen diese Bilder unsere Erwartungen: Plötzlich geht es um »sex and crime«, entstehen humorvolle oder verstörende Bilder.
Zeitgenössische Fotokunst aus Finnland
Eröffnung: Donnerstag, 4. Juli 2003, 19 Uhr
Dauer: 04.07. - 10.08.2003
Elina Brotherus, Henrik Duncker, Veli Granö, Pertti Kekarainen, Jouko Lehtola, Esko Männikkö, Riitta Päiväläinen, Jyrki Parantainen, Jorma Puranen, Kati Rapia, Heli Rekula
Als einzige Station in Süddeutschland zeigt die Städtische Galerie Waldkraiburg die Wanderausstellung zur zeitgenössischen Fotokunst aus Finnland. Mit ihren mehr als 70 Fotoarbeiten bietet die Ausstellung einen aktuellen Einblick in die künstlerische Fotografie Finnlands, eines Landes im Norden Europas, dessen Architektur und Design wohlklingende und weltweit bekannte Begriffe sind, dessen Fotokünstler jedoch - abgesehen von einigen wenigen namhaften Ausnahmen - in der deutschen Öffentlichkeit bis heute nicht ausreichend wahrgenommen wurden.
Dabei spielt gerade das technische Medium Fotografie eine wichtige Rolle in der zeitgenössischen finnischen Kunst. Sie dient den Künstlern als geeignetes Ausdrucksmittel, mit dem sie auf die tiefgreifenden sozialen Umwandlungen reagieren und ihr Verhältnis dazu thematisieren können.
Martin Wehmer
Eröffnung: Donnerstag, 10. April 2003, 19 Uhr
Dauer: 11.04. - 25.05.2003
Malerei
Mit Martin Wehmer (*1966) zeigt die Städtische Galerie Waldkraiburg einen jungen Künstler, der in den vergangenen Jahren eine eigenwillige und kraftvolle malerische Position entwickelt hat. Seine sinnliche und körperhafte Malerei ist hemmungslos anwesend, auftrumpfend gar, ein pointiertes Statement für das Material in der Malerei.
Einem Vexierspiel gleich bieten die Bilder von Martin Wehmer Nähe und Ferne, Fläche und Raum, Überwältigung und wohlige Geste. Stets bewegt sich seine Haltung zwischen Unmittelbarkeit und Künstlichkeit, zwischen Intuition und Inszenierung.
Katharina Mayer
Carrie und Ich
Eröffnung: Donnerstag, 13. Februar 2003, 19 Uhr
Dauer: 13.02. - 30.03.2003
Fotografie
Die Ausstellung „Carrie und Ich" von Katharina Mayer (geb. 1958) bietet zum ersten mal in Süddeutschland einen umfassenden Einblick in die aktuelle Arbeit der in Düsseldorf lebenden Fotokünstlerin. In der Städtischen Galerie Waldkraiburg werden etwa vierzig zum Teil großformatige Fotografien aus der Werkgruppe „Carrie und Ich" gezeigt, an der Katharina Mayer seit 2001 arbeitet.
Seit ihrem Studium bei Bernd Becher und Nan Hoover setzt sich Katharina Mayer mit dem Menschen und seinem fotografischen Abbild auseinander. Innerhalb ihrer Arbeit hinterfragt sie die traditionelle Vorstellung von Portrait und schöpft dabei das Potential der Fotografie »Sichtbarkeit zu konstruieren oder zu dekonstruieren« voll aus. Momente des Verhüllens und Enthüllens, des Abwendens, der Verkleidung und Verwandlung sind dabei ein durchgängiges Element.
In ihrer neuesten Arbeit „Carrie und Ich" beschäftigt sich Katharina Mayer im weitesten Sinn mit den Themen Kindheit und Erinnerung. Im Mittelpunkt dieser sorgfältig inszenierten Fotografien stehen Kinder und Jugendliche, treten erzählerische Aspekte und das Spiel mit Assoziationen in den Vordergrund. Dabei verknüpft die Künstlerin ihre eigenen Erinnerungen mit Beobachtungen des kindlichen Alltags, mit Bildern aus Märchen und aus literarischen Texten.
Ausstellungen 2002
Lisa Endriß
Das Faultier
Eröffnung: Donnerstag, 31. Oktober 2002, 19 Uhr
Dauer: 31.10. - 08.12.2002
Malerei, Fotografie, Papierarbeiten
Die in München und Wasserburg lebende Lisa Endriß ist ihrem Publikum vor allem als Malerin bekannt. Darüber hinaus beschäftigt sie sich aber immer wieder mit speziellen Projekten, denen ein bestimmtes Thema zu Grunde liegt. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Waldkraiburg greift nun beide Ansätze auf und zeigt sowohl Malerei als auch eine thematische Arbeit der Künstlerin, die sich mit dem Phänomen »Faultier« beschäftigt.
Ihre Malerei entwickelt Lisa Endriß aus unterschiedlich breiten, oft transparenten Farbstreifen, die nebeneinander liegen, sich teilweise überlagern, sich vernetzen und verzahnen. Darunter kommen Flächen oder Formen zum Vorschein, die das rhythmisch anmutende Gefüge aus senkrechten und waagrechten Streifen hinterfangen. So entstehen Bilder, die in der Anlage von Oberfläche und Bildgrund den optischen Eindruck von Raum und Tiefe vermitteln und gleichzeitig den Prozess der eigenen Entstehung offen legen.
Mit der bewussten Entscheidung, das Einzelbild durch seine Doppelung nochmals zu bespiegeln und zu kommentieren, entwickelte Lisa Endriß in der Werkgruppe »Doubles« ihre Befragung der Malerei durch Malerei weiter. "Ein wenig ironisch, mit konzeptioneller Tiefe, faktisch und poetisch zugleich fragen die »Doubles« von Lisa Endriß nach der Vielheit jenes Phänomens, das Malerei genannt wird", so Magritta Buchert über die Malerei von Lisa Endriß.
Gabriele Worgitzki und Simone Schardt
blickdichtes dickicht
Eröffnung: Donnerstag, 19. September 2002
Dauer 19.09. - 27.10.2002
In dieser Ausstellung treffen zwei technisch höchst unterschiedliche künstlerische Ausdrucksmittel zusammen. Sowohl die Video- und Fotokünstlerin Gabriele Worgitzki als auch die Malerin Simone Schardt untersuchen die gegenseitigen Einflüsse der auf den ersten Blick so verschiedenen Medien. Beide arbeiten darauf hin, mit ihren spezifischen Möglichkeiten die Grenze zum jeweils anderen Medium zu durchdringen. Kühle, menschenleere Stadtlandschaften und eigentümlich aufgeladene Naturräume sind dabei ihre bevorzugten Motive.
Während Gabriele Worgitzki in ihren Videos ganz bewusst eine Annäherung an den emotionalen Gestus einer stimmungsvoll aufgeladenen Malerei unternimmt, lotet Simone Schardt die Möglichkeiten der malerischen Aneignung einer medial geprägten Bildsprache aus.
Robert Davies
Material Light
Eröffnung: Donnerstag, 7. Juni 2002, 19 Uhr
Dauer: 07.06. - 14.07.2002
Der in London lebende Robert Davies nutzt Fotografie und an diese angelehnte technische Verfahren für seine künstlerische Arbeit. In seinem jüngsten Projekt, den »Acrylics« untersucht Davis die dem fotografischen Prozess innewohnenden Möglichkeiten zu Abstraktion. Mittels farbfotografischer Dunkelkammerverfahren entstehen Bilder, die nicht mehr auf eine reale Welt vor der Kamera zurückgreifen und sich als extrem reduzierte, abstrakte Farbfelder zeigen.
In langen Reihen hat Robert Davies in der Dunkelkammer Farben durch Filtern mit Cyan, Magenta und Gelb gemischt und die Farbwerte mit ihren nahezu unendlichen Kombinationsmöglichkeiten als Zahlenwerte festgehalten. Die ausgewählte Kombination verschiedener Farbfelder in unterschiedlichen Rhythmen, Breiten und Farbwerten ergab schließlich ein ideales, vertikales System mit drei, resp. vier Farbfeldern. Die Farbwerte selbst reichen von leichten und beinahe schwerelosen Buntfarben bis hin zu Braun- und Grau-Tönen.
Bettina Blohm
Something about Landscape
Eröffnung: Donnerstag, 25. April 2002, 19 'Uhr
Dauer: 25.04. - 02.06.2002
In den letzten Jahren wurde eine Landschaft nördlich von New York, die so genannten »Catskills« für die in New York lebende Bettina Blohm mehr und mehr zur Quelle ihrer Inspiration. Dieser Ort mit seinen sanft geschwungenen Hügeln, Bäumen und Sträuchern begegnet uns in stilisierter Form in der Malerei von Bettina Blohm wieder. Dabei bleibt jedoch »die künstlerische Aktion auf den Umriss und die Anordnung der wenigen in Anwendung gebrachten Farben reduziert«, wie Wolfgang Büche im letzten Ausstellungskatalog der Malerin schreibt. Aber trotz, oder vielmehr gerade wegen dieser Beschränkung entfaltet Bettina Blohm in ihren großen Ölbildern ein grandioses Farbfeuerwerk. Durch schrittweise und vielfache Übereinanderlagerung immer neuer Farbschichten erlangt ihre Malerei eine leuchtende Dichte und Intensität.
Jérome Boutterin und Bertold Mathes
Malerei
Eröffnung: Donnerstag, 28. Februar 2002, 19 Uhr
Dauer: 28.02. - 07.04.2002
Obwohl ihre Bilder auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirken, verbindet die beiden Künstler Jérôme Boutterin und Bertold Mathes das gemeinsame Interesse an einer Malerei, die stets ihre Bedingungen reflektiert und diese für den Betrachter offen legt. Beide Künstler handhaben die Elemente ihres künstlerischen Ausdrucksmittels virtuos, aber bei aller malerischen Leidenschaft immer auch mit einer ausdrücklichen Skepsis im Umgang mit ihrem bildnerischen Vokabular. Aus dieser Haltung heraus entstehen starke Bilder, die dem Betrachter sowohl intellektuellen als auch sinnlichen Genuss bieten.
Den Anstoß für diese Ausstellung gab die persönliche Begegnung der Künstler. Anlässlich eines Arbeitsstipendiums für die Cité Internationale des Arts war Bertold Mathes im Winter 2001 für sechs Monate in Paris.
Ausstellungen 2001
Christine Sommerfeldt
ex libris
Eröffnung: Donnerstag, 08. November 2001, 19 Uhr
Dauer: 08.11. 16.12.2001
Die Arbeiten von Christine Sommerfeldt, einer ehemaligen Becher-Schülerin an der Kunstakademie Düsseldorf, entstehen, ganz in der Tradition der reinen Fotografie in engem Bezug zur sichtbaren Wirklichkeit. Aber dennoch interessiert sie sich nicht für eine möglichst objektive Abbildung des Vorgefundenen. Ob ihre Bilder inszeniert, heimlich fotografiert oder mit Wissen der abgebildeten Personen entstanden sind - im Mittelpunkt der Arbeit von Christine Sommerfeldt steht stets der spannungsvolle Bereich zwischen Fiktion und Wirklichkeit.
Für die Ausstellung »ex libris« in der Städtischen Galerie Waldkraiburg wurde ein besonderer Schwerpunkt im Schaffen der Künstlerin aufgegriffen: Alle Arbeiten sind entweder durch literarische Vorlagen inspiriert, wie unsere Auswahl aus der Werkgruppe »En Face«, die sich mit dem Motiv des Doppelgängers beschäftigt.
Die Sammlung als Bild - Kugelkopf
Eröffnung: Donnerstag, 20.September 2001, 19 Uhr
Dauer 20.09. - 28.10.2001
Arbeiten von Art and Language, Tamara GrÄiÄ‹, Michael Kalmbach, Jonathan Lasker, Klaus Merkel, Andreas Slominski, Franz Erhardt Walter, Erwin Wurm und Peter Zimmermann sowie Auflagenobjekten von Katharina Fritsch, IMI Knoebel, Thomas Rentmeister und Gerhard Richter, u.a.
Beim Besuch privater Kunstsammlungen macht die Tatsache, dass es sich dabei um eine subjektive, vom Sammler nach seinen persönlichen Kriterien zusammengestellte Auswahl handelt, stets einen besonderen Reiz aus. Aber sammeln Künstler anders? Verändert sich der Blick auf Kunst und damit die Auswahl der Exponate, wenn eine Sammlung von einer Künstlerin bzw. einem Künstler zusammengestellt wird? Unter anderem dieser Frage nachgehen will die Ausstellung »Die Sammlung als Bild«, die erstmals die Künstlersammlung »Kugelkopf« zeigt. Die Sammlung, von Klaus Merkel zusammengetragen, ist in der Städtischen Galerie Waldkraiburg erstmals öffentlich zu sehen.
Cristina Ohlmer
Les Statistes IV
Eröffnung: Donnerstag, 28. Juni 2001, 19 Uhr
Dauer: 28.06. - 29.07.2001
Transparenz und Spiegelung, Perspektive und Raum, Struktur und Form sind die Themen, die Cristina Ohlmer in Ihren Arbeiten umkreist. Dabei ist Glas Ihr bevorzugtes Arbeitsmaterial, dessen speziellen Möglichkeiten immer wieder ausgelotet, erprobt und erweitert werden. Im Grenzbereich zwischen Malerei, Bildhauerei und Installation entstehen die Arbeiten Cristina Ohlmers gleichsam wie in einem »ästhetischen Forschungslabor«. Mal spielerisch, mal systematisch werden Formen und Strukturen aufgelöst und wieder vereint, entstehen neue Bilder und Räume.
In Waldkraiburg zeigt die Künstlerin einen Ausschnitt aus ihrem Schaffen der letzten drei Jahre: Die Installation »Zeichenbrut« aus leuchtenden Glaswürfeln, je eine Auswahl aus der Reihe »Doubles« und aus der Serie »Countdown Berlin« sowie ihre neuesten Arbeiten - beispiellose Glas in Glas-Zeichnungen von messerscharfer Präzision.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der Edition Braus. Mit Texten von Herbert M. Hurka, Elke Keiper, Valeria Liebermann und Christine Lutz.
Hans Rath
Malerei
Eröffnung: Donnerstag, 10.Mai 2001, 19 Uhr
Dauer: 10.05. - 17.06.2001
Hans Raths Malerei steht auf den ersten Blick fremd in der vielfältig zerklüfteten Landschaft, die dieses Medium am Ende unseres Jahrhunderts zeigt. Die Problematisierung und/oder Weitertreibung der Idee der Abstraktion beschäftigt sie ebenso wenig, wie eine versuchte konzeptionelle Einbettung in einen »Kunst über Kunst« - Diskurs. Rath, 1952 geboren und mittlerweile vor allem in Südfrankreich lebend, formuliert die Aufgabe der Malerei in einem elementaren Sinn. Mit beharrlicher Entschiedenheit spürt er der Möglichkeit nach, Wirklichkeit in Malerei zu übersetzen, nicht um die Realität nachzubuchstabieren, sondern, um sie im malerischen Zugriff neu zu erfinden. Dahinter steckt ein Vertrauen auf die eigentlich schon verloren geglaubte Macht des Mediums, zu »wirklichen« Bildern zu kommen, die sich keiner blauäugigen Naivität verdankt, sondern einer bewusst gesetzten Entscheidung. Gegen die Auflösung des Tafelbildes in eine Fülle disparater sich selbst relativierender und selbstreflexiv umkreisender Fragmente, setzt Rath eine Mal-Welt-Relation, in der das Gemalte und das Gemeinte noch einmal zu einer Deckung finden.
finger
Eröffnung: Donnerstag, 15. März 2001, 19 Uhr
Dauer: 16. März bis 22. April 2001
Martin Brandt, Florian Haas, Martin Schmidl, Andreas Wolf
Der Generationenvertrag - Eine Recherche in Waldkraiburg
Die Künstlergruppe finger aus Frankfurt arbeitet bei ihren ortsbezogenen Ausstellungsprojekten in einem Bereich zwischen Kunst, Soziologie und Geschichte. Dabei ist ihre Herangehensweise jedoch nicht wissenschaftlich sondern rein subjektiv. Bei der Recherche im Rahmen der vierteljährlichen Produktion eines newsletters sowie bei größeren Projekten leitet die vier Künstler das gemeinsame Interesse an alltäglichen Kulturphänomenen, an den »Sensationen des Alltäglichen«.
Das wesentliche Augenmerk liegt dabei auf den jeweils spezifischen Formen des menschlichen Zusammenlebens, auf ortstypischen kulturellen Phänomenen, auf außergewöhnlichen Darstellungs- und Gestaltungsmomenten oder auf anderen Ereignissen oder Begebenheiten, in denen sich gegenwärtige gesellschaftliche Strukturen und Prozesse abbilden. Das Arbeits- und Ausstellungsprojekt für Waldkraiburg beschäftig sich in diesem Sinne mit dem Thema: »Der Generationenvertrag«.
Im Zentrum steht eine detaillierte Recherche zu einer »imaginären Großfamilie«. Diese gedachte Familie setzt sich aus Personen zusammen, die jeweils repräsentativ für eine Waldkraiburger Generation sind. Auf der Grundlage von persönlich geführten Interviews befasst sich die Untersuchung exemplarisch mit dem Verhältnis und dem Selbstverständnis, das die Generationen zueinander und untereinander entwickelt haben. Die Ergebnisse dieser Vor-Ort Recherche und anderer vorangehender Untersuchungen werden gleichsam als »visuelle Kulturanthropologie« vorgestellt.
Ergänzt wird das Ausstellungsprojekt für die Städtische Galerie Waldkraiburg durch eine Installation zur Familie Schmidtke, die durch die Medien bekannt wurde, als sie darum kämpfte, steuerlich als eine Firma für Kinderbetreuung anerkannt zu werden. Breichert durch Wandarbeiten zur Thematik des Kinderwahlrechts werden die derzeit populären Themen Familie und Generationenvertrag reflektiert. Damit entwirft die Ausstellung in Bild/Text -Installationen sowie einer Publikation ein Bild zur gegenwärtigen Situation der Familie.
Zur Ausstellung erscheint ein s/w Broschüre. Der aktuelle newsletter finger, Ausgabe 1/2001 zum Thema Familie ist in der Ausstellung ebenfalls erhältlich.